Unter Trainer Roger Schmidt blühte Benfica regelrecht auf, steht unter den besten acht Teams Europas und befindet sich zu Hause klar auf Meisterkurs. Die Portugiesen gewannen acht der letzten neun Partien, nur am Wochenende gab es ein 1:2 gegen den FC Porto. Kein leichtes Los also für Inter, das mit Platz fünf in der Liga den eigenen Erwartungen zuletzt hinterhergehinkt war und keines der vergangenen sechs Pflichtspiele gewann.
Die Form sprach also für die Gastgeber, bei denen wenig überraschend auch Torjäger Goncalo Ramos begann, der schon dreimal in der Champions League und 17 Mal in der Liga getroffen hatte. Auf der Gegenseite sollte das Sturmduo Lautaro Martinez/Dzeko für die nötige Gefahr sorgen, Lukaku saß etwas überraschend nur auf der Bank.
Der Start in die Partie verlief absolut ausgeglichen, den ersten Abschluss hatte nach einer Viertelstunde Rafa, er schoss Inter-Keeper Onana genau auf die Brust. Die Mailänder taten sich offensiv schwer, weswegen es Acerbi mal aus großer Distanz versuchte (25.).
CL-Viertelfinale, Hinspiele
Insgesamt war es eine enge erste Hälfte, in der sich beide Mannschaften nichts schenkten. Das Risiko hielt sich in Grenzen, weswegen es in Sachen Torchancen auch sehr ruhig zuging. Deswegen ging es fast schon mit dem einzig logischen Ergebnis in die Kabinen: 0:0.
Barella trifft per Kopf, Lukaku vom Punkt
Im zweiten Durchgang war dann schnell etwas auf der Anzeigetafel zu sehen: Bastonis starke Flanke köpfte Barella ins linke Eck ein und brachte Inter in Führung (51.).
Beinahe hätte Benfica die direkte Antwort gefunden, aber Rafas Schuss wurde vor der Linie geblockt (56.). Jedoch war es das erst einmal mit den Offensivaktionen der Hausherren, die sich sehr schwer taten, zu klaren Chancen zu kommen. Die Nerazzurri spielten es clever, standen defensiv sicher und setzten vorne immer wieder Nadelstiche, wie Mkhitaryans Abschluss aus spitzem Winkel (66.).
Die Italiener machten das, für was italienische Mannschaft berühmtberüchtigt sind: Das 1:0 sehr sicher verteidigen. Aber auch nach vorne war Inter immer gefährlich, wie beim freien Kopfball von Dumfries, der an Vlachodimos scheiterte (78.).
Wenig später dann eine strittige Szene: Joao Mario bekam eine Flanke von rechts an den ausgestreckten linken Arm. Schiedsrichter Michael Oliver sah sich die Szene an und zeigte auf den Punkt. Der mittlerweile eingewechselte Lukaku ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und stellte den 2:0-Endstand her (82.).
Mit der letzten Aktion des Spiels hätte Goncalo Ramos Benfica noch einmal ranbringen können, doch er scheiterte an Onana (90.+4), sodass den Portugiesen in der kommenden Woche am Mittwoch ein schweres Auswärtsspiel in San Siro bevorsteht (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker), um erstmals in der Klubgeschichte das CL-Halbfinale zu erreichen.
Zuvor geht es für beide Mannschaften am Samstag aber jeweils in der heimischen Liga weiter: Benfica muss zur GD Chaves (19 Uhr), Inter hat die AC Monza zu Gast (20.45 Uhr).