Ingolstadts Trainer Stefan Leitl stellte zum Restrunden-Auftakt 2018 auf zwei Positionen um. Im Vergleich zum 0:1 im DFB-Pokal beim SC Paderborn zum Jahresabschluss brachte er Kittel und Paulo Otavio für Gaus und Lex (beide nicht im Kader). Auch der bislang einzige Winter-Neuzugang Ebert (vereinslos) fehlte komplett im Aufgebot.
Bei Sandhausen tauschte Coach Kenan Kocak nach dem 3:1 gegen Holstein Kiel gleich fünfmal Personal: Derstroff, Förster, Karl, Klingmann und Vunguidica spielten für Höler (Wechsel nach Freiburg), Gipson (nicht im Kader), Kister (Gelb-Rot-Sperre), Seegert und Sukuta-Pasu (beide Bank). Neuverpflichtung Gislason (kam aus Nürnberg) nahm zunächst auf der Bank Platz.
Morales an den Pfosten
Der FCI nahm das Heft des Handelns sofort in die Hand und kontrollierte das Geschehen auf eigenem Rasen. In der Anfangsviertelstunde hatten die Schanzer bis zu 80 Prozent Ballbesitz und gaben klar den Ton an. Vom SVS, der mit einer stark dezimierten Offensivabteilung (Höler weg, Wooten verletzt, Sukuta-Pasu angeschlagen auf der Bank) antrat, kam nach vorne lange Zeit überhaupt nichts. Das belegten auch zwischenzeitlich nur knapp über 40 Prozent angekommene Pässe. Vielmehr konzentrierten sich die Gäste auf ihre Stärken in der Defensivarbeit, liefen früh an und spannten vor dem eigenen Strafraum ein engmaschiges Verteidigungsnetz auf.
Somit verbuchte Ingolstadt trotz des über weite Strecken aufgezogenen Powerplays nur wenige Torchancen. Erstmals keimte nach einer knappen Viertelstunde wirkliche Gefahr auf: Morales traf aus der Nahdistanz aus spitzem Winkel den Pfosten (14.). Danach wurde es deutlich ruhiger. Der SVS nahm immer besser das Tempo aus der Partie, ohne dabei selbst vors Tor zu kommen. Das Spiel versandete immer mehr im Mittelfeld - beide Mannschaften verloren sich in zahlreichen Zweikämpfen im Mittelfeld.
Kurz vor der Pause kamen dann auch die Kurpfälzer zu ihrer ersten Möglichkeit: Derstroff tankte sich energiegeladen durch den gegnerischen Sechzehner und prüfte dann Nyland mit einem Schuss aus spitzem Winkel (40.). Torlos ging es in die Halbzeit.
Mehr Mut, mehr Chancen
2. Bundesliga, 19. Spieltag
Der zweite Durchgang startete deutlich schwungvoller als der erste Abschnitt aufgehört hatte: Daghfous auf der einen (46.) und Morales auf der anderen Seite (50.) kamen in aussichtsreicher Position zum Schuss, hatten aber jeweils ihr Visier noch nicht richtig eingestellt. Deutlich näher kam kurz darauf Vunguidica dem ersten Treffer an diesem Abend, doch nach einem Konter zielte der Stürmer freistehend aus 14 Metern zentraler Position genau auf Nyland (55.).
Auch im weiteren Verlauf blieben beide Seiten mutig. Bei einer Freistoß-Variante hämmerte Träsch einen Dropkick aufs Tor, den Schuhen sicher entschärfte (64.). Gegenüber gab Vunguidica einen Warnschuss aus der Distanz ab (64.). Danach griffen beide Trainer mit Wechseln ins Geschehen ein: Leitl schickte in einem Doppeltausch Leipertz (66.) und Hartmann (67.) auf den Rasen und stellte taktisch von einem 4-3-3- auf ein 4-4-2-System um. Kocak schenkte Neuzugang Gislason das Debüt im SVS-Trikot (68.), ließ aber weiter im 4-2-3-1 operieren.
Langer Leerlauf, dann heiße Nachspielzeit
Vielleicht ging auch durch die Umstellungen der Spielfluss verloren, denn fortan ging deutlich weniger in beide Richtungen. Die Partie plätscherte relativ ereignislos gen Ende. Etwas mehr investierte noch der FCI, doch das SVS-Bollwerk hielt stand. In der Nachspielzeit wäre der Truppe vom Hardtwald beinahe sogar noch der Lucky Punch geglückt, doch weder der eingewechselte Stiefler mit einem Alleingang (90.+1) noch Vunguidica mit einem Schuss aus dem Gewühl heraus (90.+2) konnten Nyland bezwingen. Es blieb beim 0:0.
Ingolstadt ist schon wieder an diesem Freitag (18.30 Uhr) im bayerischen Derby beim SSV Jahn Regensburg gefordert. Sandhausen, das mit nur 18 Gegentoren weiterhin die beste Abwehr im Unterhaus stellt, spielt zwei Tage später am Sonntag (13.30 Uhr) am heimischen Hardtwald gegen die SG Dynamo Dresden.