Ingolstadts Trainer Jens Keller schickte dieselbe Startelf ins Rennen, die drei Tage zuvor den 1:0-Auswärtssieg in Fürth auf den Weg gebracht hatte - den ersten Dreier im vierten Spiel unter seiner Regie (1/2/1).
Magdeburgs Coach Michael Oenning hingegen nahm im Vergleich zur Anfangsformation beim 1:0-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue drei Personaländerungen vor und strukturierte das Grundgerüst von einer 3-4-3-Formation in ein 4-3-3-System um: Niemeyer, Costly und Lewerenz durften dabei für Perthel, Bülter und Türpitz (alle Bank) ran.
Lewerenz jubelt nur kurz
Die Schanzer, die bis dato in zehn Heimspielen nur einen Sieg verbucht hatten (1/4/5), ließen zu Beginn durchaus anklingen, wer Herr im Hause ist, und kamen zu Feldvorteilen. Das Ballbesitz-Plus mündete in eine Großchance durch Träsch, der von Rechtsaußen Pledl im Sechzehner-Rückraum gefunden worden war, aus rund zwölf Metern in bester Lage jedoch verzog und links vorbeischoss (12.). Fast im Gegenzug jubelte plötzlich Magdeburg - aber nur kurz: Tschauner fischte Lewerenz die vermeintliche Gästeführung nach einer Flanke vor die Füße, war zuvor jedoch von Lohkemper aus einer Abseitsstellung heraus irritiert worden (13.).
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Ingolstadt war mit langen Ballbesitz-Phasen weiter um Spielkontrolle bemüht, fand gegen die bissigen Gäste aber kein Durchkommen - die Magdeburger hatten in der Anfangsviertelstunde 61 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Die Teams beharkten sich weiterhin vorwiegend im Mittelfeld, sodass eine verirrte Lewerenz-Flanke von links (31.) und auf der Gegenseite eine durch Beck abgefälschte und damit scharf gemachte Pledl-Hereingabe von rechts (34.) noch die besten Chancen waren. In beiden Situationen waren die Winter-Neuzugänge Tschauner und Loria für ihre Teams im Kasten zur Stelle, sodass es torlos in die Kabinen ging.
Schröck zu zentral - Türpitz ins Glück
Magdeburg musste die zweite Hälfte ohne seinen bis dato bestens aufgelegten Defensiv-Organisator Kirchhoff begehen. Der Ex-Bayer, der gegen Ende der ersten Hälfte schon auf Leistenprobleme hingewiesen hatte, wurde durch Rother positionsgetreu ersetzt. Auf den neuen Sechser kam gleich Arbeit zu, denn Ingolstadt legte nun noch vehementer den Vorwärtsgang ein. Nachdem Kittel in bester Strafraumlage noch zu verschnörkelt gedribbelt hatte (57.), bot sich Schröck die Großchance zur Führung: Der Defensivmann kam nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld fünf Meter vor dem Tor unbehelligt zum Kopfball, zielte jedoch zu zentral (63.).
Das Spiel an Fahrt auf: Kurz nach der Schröck-Chance klärte Mavraj auf der Gegenseite eine Volleyabnahme Laprevottes für den geschlagenen Tschauner vor der Linie (63.), ehe der umtriebige Rechtsverteidiger Paulsen den nächsten FCI-Warnschuss abgab (65.). Kurz darauf hatte Ingolstadt Glück, dass Lezcano nach einem angedeuteten Kopfstoß gegen seinen Gegenspieler mit Gelb davonkam (66.). Nachdem Beck bei einer Flanke von rechts nur einen Schritt zu spät gekommen war (78.), schlugen die Gäste doch noch zu: Nach einem Krauß-Ballverlust im Mittelfeld fand Beck Türpitz handlungsschnell im Strafraum - und dieser erzielte aus sechs Metern linker Position aus spitzem Winkel den goldenen Treffer (81.). Ingolstadt warf nochmal alles nach vorne, konnte die Fortsetzung seiner Heim-Misere aber nicht mehr verhindern.
Für den FCI geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Aue weiter, Magdeburg hat gleichzeitig Holstein Kiel zu Gast.