Mit dem Anpfiff übernahm Darmstadt aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber St. Pauli die Tabellenführung. Das im Audi-Sportpark somit der Erste gegen den Letzten spielte, war in den ersten 15 Minuten aber kaum zu sehen. Die Schanzer - bei denen im Vergleich zum 1:2 in Heidenheim Kotzke, Röhl und Pick für Röseler, Keller und Schmidt (alle Bank) starteten - agierten zu Beginn sehr mutig. Vor allem Pick war in der Anfangsphase sehr auffällig, mit einem Distanzschuss (8.) und einem direkten Freistoß (11.) stellte er Schuhen vor die ersten Aufgaben.
Der 20. Spieltag
Entgegen des Momentums der ersten Minuten ging Darmstadt, das mit derselben Elf wie beim 2:2 gegen den KSC agierte, in Führung - und wie: Bader bediente Skarke rechts im Strafraum, der Rechtsaußen nahm den Ball hoch in den Lauf mit und die Kugel aus leicht spitzem Winkel aus der Luft direkt. Der Ball prallte an den rechten Innenpfosten und von dort ins Tor.
Pfeiffer kläglich, Kempe an die Latte
In der Folge machte sich die Qualität der Lilien immer mehr bemerkbar, Ingolstadt verlor zunehmend den Zugriff. Tietz (20.) und Kempe (25.) sorgten für die nächsten guten Abschlüsse, die größte Chance auf das 2:0 hatte jedoch Luca Pfeiffer: nach einem Querpass von Skarke schoss der Angreifer aus sechs Metern freistehend am linken Pfosten vorbei (32.).
Vier Minuten später hatten die Schanzer erneut Glück, ein frecher Freistoß von Kempe aus spitzem Winkel klatschte an den Querbalken - Stojanovic war bereits geschlagen. Es ging mit dem 1:0 für die Gäste in die Kabinen, da Luca Pfeiffer den letzten Abschluss des ersten Durchgangs aus 20 Metern knapp links vorbei schoss (45.+1).
Nur Pick beschäftigt Schuhen
Auch nach Wiederanpfiff war den Schanzern, bei denen Jendrusch für den angeschlagenen Stojanovic kam, anzumerken, dass nach vorne einfach die nötigen Mittel fehlten. Wenn es aber mal gefährlich wurde, war Pick beteiligt: die quirlige Leihgabe aus Heidenheim probierte es aus 20 Metern nach einem schönen Antritt, Schuhen musste sich strecken, konnte aber abwehren (56.). Das war jedoch der einzige gefährliche Abschluss des FCI in Durchgang zwei, was folgte, war ein Darmstädter Chancenfeuerwerk.
Den Anfang machte Tietz mit einem scharfen Abschluss aus 17 Metern, Jendrusch wehrte nach vorne ab, den Nachschuss vergab Mehlem kläglich (62.). Kurz darauf fiel Luca Pfeiffer eine Hereingabe von rechts vor die Füße, wenige Meter vor dem Tor traf er den Ball aber nicht richtig (64.). Eine Minute später warf sich Antonitsch in höchster Not in einen Schuss von Mehlem (65.), Kempe schoss derweil einen Freistoß aus 17 Metern in die Mauer (67.).
Darmstadt trifft doch noch
Darmstadts Chancenwucher machte dann etwa zehn Minuten Pause, ging dann aber munter weiter. Honsak schoss aus elf Metern rechts vorbei, Seydel und Mehlem scheiterten an Jendrusch. Nach 82 Minuten brachten die Lilien den Ball aber tatsächlich nochmal im Ingolstädter Tor unter, Seydel spitzelte den Ball an Jendrusch vorbei und schoss aus zwei Metern ein. Die letzte Chance der Partie, in der die Lilien 31 Mal aufs Tor schossen, hatte erneut Seydel, diesmal scheiterte er aber wieder am starken Jendrusch (87.).
Durch den 2:0-Erfolg der Lilien werden die Sorgen in Ingolstadt immer größer, das rettende Ufer ist weiterhin zehn Punkte entfernt. Nach der Länderspielpause reist der FCI am 21. Spieltag zum 1. FC Nürnberg (Freitag, 18.30 Uhr). Darmstadt, das nun gefestigt Tabellenführer ist, erwartet tags darauf (13.30 Uhr) den HSV.