2. Bundesliga

HSV: Großangriff mit 30 Millionen von Kühne

Wandel-Darlehen verschafft große Möglichkeiten

HSV: Großangriff mit 30 Millionen von Kühne

Greift dem Hamburger SV erneut finanziell unter die Arme: Klaus-Michael Kühne.

Greift dem Hamburger SV erneut finanziell unter die Arme: Klaus-Michael Kühne. picture alliance / dpa

Am Morgen hatten sich die Anteilseigner, Aufsichtsräte und Vorstände zur Hauptversammlung im Volksparkstadion getroffen. Und verabschiedeten gemeinschaftlich ein Modell, auf das sich die Kühne-Holding bereits im April mit Sportvorstand Jonas Boldt und Finanzvorstand Dr. Eric Huwer verständigt hatte. Der Milliardär gewährt dem Verein ein Wandel-Darlehen in Höhe von 30 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 2028 und einer Verzinsung von 3,5 Prozent.

Das bedeutet: Entweder zahlt die HSV Fußball AG fristgerecht zurück, oder aber das Geld wird in weitere Anteile umgewandelt. Dafür allerdings müsste die aktuelle Rechtsform von der AG in eine KGaA umgewandelt werden. Zur Erinnerung: Vor knapp einem Jahr hatte Kühne dem HSV gar 120 Millionen Euro geboten, dies aber an verschiedene Forderungen geknüpft. Die Stimmung in der Mitgliederschaft schien eindeutig und gegen einen Verkauf weiterer Anteile. Mit dem nun abgeschlossenen Deal besteht diese Option, das Geld aber fließt sofort.

"Durch das Bekenntnis der Kühne Holding AG erhöhen wir unsere Leistungsfähigkeit"

"Dieses besondere Engagement der Kühne Holding AG im besten Interesse des Klubs garantiert im besonderen Maße die nachhaltige Entwicklung, erhöht die finanzielle Agilität und trägt Weitsicht zur effektiven Risikovorsorge unseres HSV bei", sagt Huwer. "Wir haben uns eine gute Ausgangssituation erarbeitet, auf der wir uns nicht ausruhen, sondern ganz im Gegenteil schon heute die auf uns zukommenden Szenarien und dynamischen Herausforderungen gezielt berücksichtigen. Durch das Bekenntnis der Kühne Holding AG erhöhen wir unsere Leistungsfähigkeit unter Einhaltung wirtschaftlicher Disziplin."

Bereits zuvor hatte der Finanzvorstand bei der Hauptversammlung das zweite positive Jahresergebnis in Folge angekündigt, mit den frischen Kühne-Millionen soll es nun ein weiteres Mal mit Vollgas Richtung Bundesliga gehen. Es wird der sechste Anlauf, und zur Wahrheit gehört: Am Geld oder einem zu geringen Etat ist die ersehnte Rückkehr bislang nie gescheitert.

Kühne hofft dennoch auf den entscheidenden Impuls und verbindet mit seinem Engagement ganz konkret die Hoffnung, "dass es gelingt, den sportlichen Erfolg nach Hamburg zurückkehren zu lassen." Ausdrücklich lobt der 86-Jährige die Entwicklung in den zurückliegenden Monaten mit den Gremien: "Wir begrüßen besonders die gute Zusammenarbeit, die sich in letzter Zeit mit Aufsichtsrat und Vorstand entwickelt hat. Die Stärkung des finanziellen Fundaments ist uns ein besonderes Anliegen."

Damit ist auch klar: Trotz der erhöhten Konkurrenz durch die Schwergewichte Schalke 04 und Hertha BSC zählt im kommenden Jahr nur der Aufstieg.

Sebastian Wolff

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