HSV-Coach Tim Walter nahm nach dem Pokalerfolg in Bielefeld (4:3 i. E.) vier Änderungen vor: Heuer Fernandes kehrte für Raab wieder zurück zwischen die Pfosten, im defensiven Mittelfeld begann Kapitän Meffert für Poreba. Während sich Königsdörffer erneut im Angriff beweisen durfte, mussten Öztunali und Nemeth erst einmal von der Bank aus zusehen. Jatta und Glatzel komplettierten das Sturmtrio. Der von Christian Titz trainierte 1. FC Magdeburg blieb derweil im Vergleich zum Pokalsieg in Kiel (4:3 i.E.) unverändert.
Muheim knapp übers eigene Tor - Benes ist zur Stelle
Die Gäste starteten mutig und brauchten keine Minute, ehe sie die Hamburger in höchste Alarmbereitschaft versetzten. Muheim rettete nach einer Hereingabe von Atik im Fünfmeterraum und bugsierte die Kugel nur knapp über den eigenen Querbalken.
Der HSV hielt sich erst einmal zurück und überließ den Magdeburgern den Ball, in der achten Minute meldeten sich die Hausherren dann aber auch in der Offensive an. Nach Jattas Steckpass zog Glatzel von der Strafraumkante ab und setzte den ersten Versuch knapp daneben. Nur wenige Augenblicke später musste Reimann dann hinter sich fassen. Nach einer tollen Kombination über Pherai und Jatta scheiterte Glatzel erst noch an Piccini, der auf der Linie klärte. Benes staubte ab und besorgte den Führungstreffer (9.).
Magdeburg ließ sich vom Rückstand nicht beirren und beantwortete den frühen Gegentreffer beinahe prompt: Cekas Direktabnahme im Strafraum ging knapp am linken Pfosten vorbei (12.). Die ausgeglichene Partie beruhigte sich in der Folge und beide Mannschaften nahmen ein bisschen Tempo raus, wobei der FCM vorsichtig am Ausgleich arbeitete. Im letzten Drittel hatten die Sachsen-Anhalter aber Probleme, weil der HSV sehr kompakt stand und wenig zuließ. Erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wurde es im Hamburger Strafraum nochmal brenzlig, als Heuer Fernandes einen Versuch von Atik nach vorne abprallen ließ, der einschussbereite Schuler jedoch im Abseits stand (45.+1).
Bockhorn scheitert an Heuer Fernandes
2. Bundesliga - 12. Spieltag
Nach der Pause blieb die Partie ziemlich ausgeglichen, Benes setzte einen Freistoß ans Außennetz (51.). Wenige Minuten später erlebten die Gäste ihre beste Phase des Spiels und hatten auf einmal die Riesenchance zum Ausgleich: Schuler war plötzlich allein auf weiter Flur, brauchte aber viel zu lange bei der Entscheidungsfindung, ließ sich daher noch von Mikelbrencis einholen und den Ball abluchsen (54.). Auch Bockhorn konnte das 1:1 nicht herbeiführen, er schlenzte den Ball keine Minute nach Schulers Großchance über die Latte (55.).
Der HSV agierte dennoch weiterhin in allen Bereichen des Feldes weitgehend souverän und stand vor allem kompakt, doch ab und an fand der FCM eine Lücke. So auch in der 65. Minute, als Bockhorn das rechte Eck anvisierte und am stark reagierenden Heuer Fernandes scheiterte.
Elfadli fliegt nach grobem Foul an Ambrosius
Von den Rothosen kam offensiv relativ wenig, doch wenn es mal nach vorne ging, wurde es gefährlich. Ein starker Antritt des eingewechselten Dompé inklusive makelloser Flanke auf Jatta bescherte nach 72 Minuten das 2:0 und damit letztlich die Vorentscheidung. Einen Aufreger gab es aber noch: Magdeburgs Elfadli traf Ambrosius bei einer Grätsche mit der offenen Sohle oberhalb des Sprunggelenks und sah in der Folge zu Recht die Rote Karte (78.).
Der HSV verwaltete die Führung souverän und gewann auch sein sechstes Heimspiel, wodurch die Hanseaten auf Platz zwei sprangen. Am Samstag (13 Uhr) geht's nun zum Nordderby nach Kiel. Für Magdeburg geht es einen Tag später wieder um Punkte. Am Sonntag (13.30 Uhr) gastiert Hansa Rostock.