Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß nahm im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen Union Berlin gleich sechs Änderungen vor, zwei davon zwangsweise: Statt Posch (Sprunggelenksverletzung), Geiger (Mittelhandbruch), Sessegnon, Grillitsch und Belfodil begannen Bogarde, Skov, Bebou, Gacinovic, Baumgartner und Klauss (Startelfdebüt).
Liberec-Coach Pavel Hoftych war aufgrund von zahlreichen Ausfällen durch das Coronavirus personell sogar noch mehr geplagt und stellte im Vergleich zum 1:5 bei Roter Stern Belgrad sogar auf sieben Positionen um. Für Stammkeeper Nguyen, Tijani, Chalus, Sadilek, Mosquera, Yusuf und Matousek (alle nicht im Kader) begannen die etatmäßige Nummer drei Hasalik, Kacaraba, Purzitides, Cancola, Kosek, Nesicky und Rondic. Mehrere Spieler gaben dabei ihr Profi- oder Europa-League-Debüt.
Dabbur belohnt TSG-Überlegenheit
Gegen die Corona-bedingt ohne zahlreiche Stammspieler angetretenen Gäste war die TSG von Beginn an klar überlegen und kam früh bereits zu Chancen: Klauss scheiterte in der 8. Minute im Eins-gegen-eins an Hasalik. Wenig später verzog Baumgartner vom Strafraumrand nur knapp (13.). Die mit zwei tiefstehenden Abwehrreihen agierenden Tschechen kamen jenseits der Mittellinie überhaupt nicht zur Geltung. Die Führung für die Kraichgauer schien nur eine Frage der Zeit - und sie fiel in der 22. Minute: Dabbur setzte sich nach gelungener Skov-Flanke im Strafraumzentrum durch und überwand Hasalik abgeklärt.
Auch danach änderte sich am Spielgeschehen nichts, Hoffenheim blieb drückend überlegen und erhöhte nach einer knappen halben Stunde. Dabbur fälschte einen Skov-Freistoß aus spitzem Winkel noch minimal ab, der irritierte Hasalik konnten den Treffer nicht mehr verhindern (29.). Für den Israeli waren es in der Europa League die Treffer 21 und 22, in der ewigen EL-Torschützenliste hat der Israeli damit nur noch Aduriz (26) und Falcao (30) vor sich. Nach zwei weiteren Gelegenheiten - Hasalik parierte Rudys Distanzschuss (39.), Skov verzog knapp (43.) - ging es mit der hochverdienten Führung in die Pause.
Gruppe L - 3. Spieltag
Joker Adamyan macht's wie Dabbur
Nach dem Seitenwechsel gab Hoeneß Vogt und Rudy eine Pause und brachte Grillitsch und Samassekou. Die TSG schaltete zunächst einen Gang zurück, sodass Slovan plötzlich ab und an bis zum Hoffenheimer Strafraum durchdrang, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Anders die Kraichgauer, die das Spiel schnell wieder unter ihre komplette Kontrolle brachten. Grillitsch traf mit einem Volleyschuss aus der Distanz zum 3:0, Keeper Hasalik sah dabei nicht gut aus (59.).
In der Schlussphase wurde es noch deutlicher: Der für Doppeltorschütze Dabbur gekommene Adamyan traf zehn Minuten nach seiner Hereinnahme aus zehn Metern zum 4:0 (71.), wenig später erhöhte der Armenier mit seinem zweiten Treffer zum 5:0-Endstand - aus ganz kurzer Distanz nach Kopfball von Belfodil (76.).
Für Hoffenheim geht es am Sonntag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg weiter. Liberec ist wegen der Absagen in Tschechien dann wohl erst wieder am 26. November - beim Rückspiel gegen die TSG - in der Pflicht.