Dass es in fast zweistellige Sphären gehen würde, war trotz der sichtbaren Überlegenheit der Hoffenheimerinnen anfangs nicht zu erkennen. Nach einem Fehler von Stürmerin Hess im eigenen Strafraum vollstreckte Feldkamp in der 17. Minute zum 1:0. Kössler musste kurz darauf Albers Querpass von rechts nur noch einschieben (32.), noch vor der Pause verwandelte Alber einen Steckpass von Memeti zum 3:0 (45.+1).
Dass es mit diesem Ergebnis in die Kabinen ging, lag auch an der teilweise nachlässigen Chancenverwertung der Hoffenheimerinnen, etwa durch Alber oder Linder. Mit dem Tempo der gegnerischen Offensivspielerinnen war der MSV heillos überfordert, immer wieder wirkte es wie in einem Trainingsspiel.
Die Kosovarin Memeti legte auch unmittelbar nach dem Seitenwechsel wieder auf - diesmal für Kössler, die flach einschob (46.). Kurz darauf traf die 23-Jährige erneut, als sie eine Eckballhereingabe ins lange Eck schob (52.). Der lupenreine Hattrick Kösslers und Tor Nummer vier waren dann wenig später nach Corleys Vorarbeit perfekt (58.) - 6:0.
Weinende MSV-Torhüterin wird von der TSG getröstet
Erst in der Schlussphase legte der Tabellenvierte der Vorsaison noch einmal ordentlich nach. Leimenstoll verwertete Janssens' Flanke (80.) und jubelte ausgelassen, die ebenfalls eingewechselte Billa legte einen Volleyschuss ins Eck (84.) und traf kurz vor Ende sogar noch zum neunten Hoffenheimer Tor (89.).
Nach dem höchstpünktlichen Abpfiff ohne Nachspielzeit vergrub die junge MSV-Keeperin Mahmutovic weinend ihr Gesicht in den Handschuhen. Sie wurde von den TSG-Spielerinnen getröstet.
Weil es nun aber erst einmal in die Länderspielpause geht, müssen die Zebras die Packung noch eine Weile mit sich herumtragen. Kapitänin Zielinski sprach hinterher bei "MagentaSport" von einem "Wachrüttler" und sagte: "Es gibt noch 21 Spiele, um das wiedergutzumachen. So bescheiden das jetzt ist: Wir schauen nach vorne."