Hertha-Coach Sandro Schwarz wechselte nach dem 0:3 in Frankfurt dreimal: Dardai, Cigerci (Startelfdebüt nach seinem Winter-Wechsel) und Ngankam starteten für Kenny, Boetius und Lukebakio (alle Bank). Zudem wurde das System von 4-3-3 auf 3-5-2 beziehungsweise 3-1-4-2 umgestellt.
Gladbachs Trainer Daniel Farke war dagegen im Vergleich zur Nullnummer gegen Schalke zu zwei Veränderungen gezwungen: Netz und Wolf ersetzten Bensebaini (krank) und Weigl (5. Gelbe Karte).
Elvedi ungehindert zur Führung - Ngankam gleicht aus
Bundesliga, 20. Spieltag
Nach ersten umkämpften Minuten waren es die Gladbacher, die das Heft des Handelns in die Hand nahmen. Mit teilweise über 70 Prozent Ballbesitz hatten die Fohlen die Begegnung voll im Griff. Gefährlich wurde es nach Borussias Standards, Thuram köpfte eine Ecke drüber (8.). Elvedi machte es nach einer Netz-Ecke besser und köpfte präzise und ungehindert ins linke Eck ein (17.). Hertha verteidigte diesen ruhenden Ball ganz schwach.
Die Berliner taten sich offensiv schwer, die Genauigkeit im letzten Drittel fehlte. Der Ausgleich kam daher etwas unvermittelt: Cigerci setzte Richter fein in Szene, dessen Flanke musste Ngankam nur noch über die Linie drücken (30.). Dieser Treffer gab der Alten Dame sichtlich Rückenwind, Gladbach hatte nun Mühe.
Die Hausherren erspielten sich bis zur Pause einige Standards, die Gefahr brachten. Nach einem Plattenhardt-Freistoß machte Tousart den Ball scharf, Itakura klärte kurz vor der Linie. Der Schuss im zweiten Anlauf von Uremovic war zu zentral (beides 44.). Kurz vor der Pause kam Niederlechner nach Kramers unfreiwilliger Kopfballverlängerung ebenfalls per Kopf nicht mehr sauber hin (45.+1). Somit ging es mit dem 1:1 in die Kabine, was sich die Gastgeber nach der letzten Viertelstunde vor dem Seitenwechsel auch verdient hatten.
Dardais Traumtor am Geburtstag
Hertha machte auch nach der Pause stark weiter - und belohnte sich prompt: Dardai nahm den Ball an seinem 21. Geburtstag aus etwa 23 Metern mit vollem Risiko und traf traumhaft mit Hilfe der Unterkante der Latte rechts oben ins Tor (52.). Sein erster Bundesliga-Treffer war direkt ein überragender. Die Gladbacher hatten offensiv in dieser Phase Mühe, Wolf kam aus spitzem Winkel immerhin mal wieder zum Abschluss (60.).
Erstes Bundesliga-Tor für Scherhant
Ansonsten bissen sich die Fohlen an einer guten Defensiv der Hausherren die Zähne aus, Neuhaus und Plea sollten dann ab der 66. Minute für mehr Offensivschwung sorgen. Doch das wurde nicht wirklich was, da die Alte Dame defensiv einen guten Job machte und den Gästen die Ideen fehlten. Aber dann kamen die Borussen nochmal, Scally schoss links vorbei (85.) und Thuram scheiterte am glänzend reagierenden Christensen (87.). So war es kurz vor dem Ende Scherhant, der mit seinem ersten Bundesliga-Tor alles klarmachte (90.+1). Lukebakio schraubte das Ergebnis per Elfmeter sogar noch auf 4:1 (90.+7).
Für Hertha, das nach vier Niederlagen zu Jahresbeginn erstmals jubeln durfte, geht es am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) mit dem schweren Auswärtsspiel in Dortmund weiter. Gladbach empfängt tags zuvor (15.30 Uhr) den FC Bayern München.