Heidenheims Frank Schmidt entschied sich nach der 1:3-Auswärtsniederlage in Leipzig für vier Veränderungen. Zimmermann stand nach überstandener Wurzelbehandlung wieder für Müller (Bank) zwischen den Pfosten, Griesbeck durfte nach abgesessener Gelbsperre für Titsch-Rivero ran, Schnatterer und Morabit standen ebenfalls in Heidenheims Anfangsformation (für Halloran und Reinhardt).
St. Paulis Trainer Ewald Lienen stellte nach dem 1:0-Erfolg gegen Braunschweig unter der Woche dreimal um: Sobiech rückte für Keller (Bank) in die Innenverteidigung, Picault ersetzte den gesperrten Sobota (5. Gelbe) und Buchtmann, der jüngst seinen Vertrag bis 2019 verlängerte , kam nach Gelbsperre für Verhoek (Bank) zurück ins Team.
Feick sucht nach 12 Sekunden vergeblich
Den deutlich besseren Start in die Partie erwischten die Hausherren, die den FC St. Pauli weit in deren Hälfte drängten. Nach nur 12 Sekunden suchte Feicks starke Hereingabe vergeblich nach einem Abnehmer. Kurz darauf versuchte sich Leipertz, dessen abgefälschter Schuss in Himmelmann seinen Meister fand (4.). Anschließend spielte sich das Geschehen weitestgehend zwischen den Strafräumen ab, ehe sich Griesbeck mal wieder in den Strafraum wagte - wieder gewann Himmelmann das direkte Duell (19.).
Alushi knallt an den Pfosten
Den Startschuss für die Hamburger Attacke gab Rzatkowski, der einen missglückten Klärungsversuch von Zimmermann beinahe von der Mittelinie (!) ausnutzte (24.). Wenig später scheiterten Thy und Alushi am aufmerksamen Heidenheimer Schlussmann (28., 30.), ehe bei Alushis Distanzkracher nur noch der Pfosten im Weg stand (32.). Bis zur Pause verflachte die Begegnung, nur Schnatterers sehenswerte Einzelaktion, die die Krönung verpasste, riss die Zuschauer nochmal aus den Sitzschalen (43.).
Kraus' Slapstick-Einlage
25. Spieltag
Im zweiten Abschnitt benötigten beide Mannschaften etwas Anlaufzeit, bis Heidenheim die bis dato größte Chance der Partie vergab. Einen Leipertz-Kopfball legte Himmelmann Kraus vor die Füße, der aus nur einem Meter noch einmal querlegte. Innenverteidiger-Kollege Beermann scheiterte anschließend am auf der Linie klärenden Ziereis (53.).
Thomalla bedankt sich artig
Ganz bittere Minuten erlebte St. Paulis Verhoek, der erst zur Pause reinkam und nur 14 Zeigerumdrehungen später wegen einer Bänderverletzung gegen seinen baldigen Arbeitgeber den Rasen wieder verlassen musste (59.). Und es kam noch dicker für den FC St. Pauli: Der sonst so sichere Himmelmann klatschte einen Distanzschuss von Leipertz nur ab, Thomalla bedankte sich mit einem fulminanten Abschluss aus kürzester Distanz unter die Latte - 1:0 (71.). Diese Führung war keineswegs unverdient, weil die Hamburger nach der Pause viel zu wenig in ihr Offensivspiel investiert hatten.
Die Heidenheimer hingegen spielten nach dem Tor befreit auf und kamen nach einem mustergültigen Konter sogar zur Vorentscheidung. Leipertz leitete den Gegenangriff ein, bediente Kapitän Schnatterer, der das Auge für Joker Finne bewies - 2:0 (81.). Anschließend war die Luft raus, die Hausherren näherten sich noch ein paar Mal vorsichtig an. Die Gäste hatten sich schnell mit dem Gefühl der Niederlage abgefunden. So blieb es am Ende beim verdienten Heidenheimer Dreier, der wohl der letzte Schritt gegen den Abstieg gewesen sein dürfte.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der englischen Woche spielt Heidenheim am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Karlsruhe, der FC St. Pauli ist am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen den SC Paderborn zu einer Antwort aufgefordert.