Heidenheim-Trainer Frank Schmidt wechselte im Vergleich zur 0:2-Heimpleite gegen Dynamo Dresden gleich fünfmal. Müller rückte für Eicher zwischen die Pfosten, dazu rotierten Busch, Wittek, Theuerkauf und Skarke für Philp, Beermann, Titsch-Rivero und Glatzel in die Anfangsformation.
Kiels Coach Markus Anfang nahm nach dem 3:0-Triumph über den VfL Bochum und sieben Siegen aus den vergangenen acht Spielen nur eine Veränderung vor. Seydel ersetzte Schindler im Mittelfeld.
Entgegen der derzeitigen Kräfteverhältnisse im Unterhaus war es der FCH, der den deutlich besseren Start erwischte. Nachdem Kiels Ducksch auf der einen Seite von Müller noch so gerade am Erfolgserlebnis gehindert wurde, zog Schnatterer auf der anderen Seite aus über 30 Metern einfach mal ab - sein Schuss drehte sich nach außen und prallte unhaltbar vom Innenpfosten ins Tor (9.).
Die Norddeutschen wirkten zunächst etwas geschockt, fingen sich aber schnell wieder und übernahmen die Kontrolle über das Geschehen. Der FCH durfte sich in Minute 22 und 31 zum zweiten und dritten Mal bei Müller bedanken, dass hinten die Null stand. Der Keeper hielt gleich doppelt stark gegen Drexler.
Ducksch dreht auf und Wittek darf duschen
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Wenig später konnte auch Heidenheims Nummer eins nichts mehr ausrichten, als Ducksch nach Pass von Mühling ins Tor einschob (40.) und seine "Flaute" von drei Spielen ohne Tor beendete.
Für den Angreifer wurde es noch besser: Nur zweimal hatte der Zeiger die Uhr umkreist, da wurde Ducksch von Wittek im Strafraum umgerissen und verwandelte den fälligen Strafstoß souverän zum 2:1 (43.). Doppelt bitter für den FCH: Wittek sah als letzter Mann die Rote Karte.
Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich die Ereignisse innerhalb der ersten acht Minuten. Ein abgefälschter Schuss von Busch kullerte zum Ausgleich ins Tor (48.), dann nahm Schnatterer wieder genau Maß, verwandelte einen direkten Freistoß traumhaft im rechten Winkel und brachte zehn Heidenheimer wieder in Front (52.). Und nur eine Minute später stand Drexler nach Duckschs Lattentreffer goldrichtig und staubte ins leere Gehäuse ab - 3:3.
Kiel hat den längeren Atem - Ducksch steht wieder richtig
Anschließend zeigten sich die dezimierten Hausherren aktiver, blieben aber ähnlich wie Kiel harmlos nach dem Feuerwerk zuvor. Die Partie gestaltete sich dagegen etwas härter, beide gingen in den Zweikämpfen zur Sache.
In der Schlussphase wachte die KSV aus dem Nichts wieder auf. Nach Drexlers zweitem Pfostenschuss binnen weniger Sekunden fiel dem eingewechselten Kinsombi der Ball vor die Füße und er drehte die verrückte Partie wieder zugunsten der Gäste, die durch Duckschs Kopfball in der 84. Minute den Deckel drauf machten. Die Nummer zehn der Störche besorgte mit seinem dritten Treffer an diesem Tag den 5:3-Endstand.
Auf den FCH, der nun endgültig unten drin steckt, wartet bereits am Freitag (18.30 Uhr) in Ingolstadt der nächste Härtetest, Kiel empfängt am Samstag (13 Uhr) Arminia Bielefeld.