Champions League

Hazard über Ancelotti: "Wir reden nicht miteinander"

Belgier will sich dennoch bei Real durchbeißen

Hazard über Ancelotti: "Wir reden nicht miteinander"

Sie kommunizieren aktuell nicht: Eden Hazard (li.) und Carlo Ancelotti.

Sie kommunizieren aktuell nicht: Eden Hazard (li.) und Carlo Ancelotti. imago images

Die Bilanz in der aktuellen Saison ist niederschmetternd: Der chronisch verletzungsanfällige Eden Hazard kommt in der Spielzeit 2022/23 bis dato auf drei Einsätze (ein Tor, ein Assist) in der Champions League, drei in La Liga (98 Minuten) und einen in der Copa del Rey. Doch mit Verletzungspausen alleine ist die Einsatzzeit nicht zu begründen: Hazard saß in dieser La-Liga-Saison alleine 19-mal für die vollen 90 Minuten auf der Bank.

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Hazard spielt in den Offensivplanungen von Trainer Carlo Ancelotti keine Rolle - auch für das Champions-League-Rückspiel gegen Liverpool am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht. Der einstige Überflieger beim FC Chelsea, der im Sommer 2019 für über 100 Millionen Euro zu den Königlichen gewechselt war, ist nicht einmal dritte oder vierte Wahl. Spieler wie Rodrygo oder Marco Asensio stehen in der Rangordnung noch vor Hazard.

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In einem fast einstündigen Interview mit RTBF, öffentlich-rechtlicher Rundfunk in Belgien, sprach der 126-malige Nationalspieler (33 Tore) auch über seine schwierige Situation beim amtierenden Champions-League-Sieger - zum ersten Mal seit vielen Monaten derart ausführlich. Speziell das Verhältnis mit Ancelotti stand dabei im Fokus. "Es herrscht Respekt zwischen uns", begann Hazard, um anzufügen: "Aber ich werde nicht sagen, dass wir miteinander reden, weil wir nicht miteinander reden." 

Auch wenn er mich morgen nicht mehr spielen lässt.

Hazard über Ancelotti

Dass Hazard deswegen den Respekt vor Ancelotti verlieren werde, müsse aber niemand befürchten: "Auch wenn er mich morgen nicht mehr spielen lässt. Ich bin verpflichtet, vor einem Trainer wie Carlo Ancelotti Respekt zu haben. Alleine schon dafür, für was er im Fußball steht und was er in seiner Karriere geleistet hat. Da ist er über jeden Zweifel erhaben." Der 63-jährige Italiener gewann als Trainer alleine viermal die Champions League (je zweimal mit Milan und Real).

"Ich bin mit Zinedine Zidane gekommen"

Auf die Frage, wie Ancelotti nicht mit einem seiner "großen" Spieler sprechen könne, reagiert Hazard besonnen: "Oh, ich bin kein großer Spieler." Viel liest sich zwischen den Zeilen. "Ich bin mit Zinedine Zidane gekommen, dann hat Ancelotti übernommen", fasst Hazard die Fakten zusammen. Im Kader gebe es aktuell "einige Spieler, die gute Spiele machen". Er akzeptiere die aktuelle Lage und könne weiter nur hart an sich arbeiten, "um an dieser Situation etwas zu ändern".

Hazards hochdotierter Vertrag in Madrid läuft noch bis Sommer 2024, einen Wechsel schließt er trotz mangelnder Perspektive aus. Er stellt stattdessen klar: "Ich würde gerne bleiben, das habe ich immer gesagt." Er wolle es seinen Zweiflern in der spanischen Hauptstadt beweisen. "Wenn es nach mir ginge, bin ich nächstes Jahr immer noch hier." Ob er dann auch wirklich eine neue Chance erhält, bleibt abzuwarten.

Ancelotti reagiert: "Hazard war sehr ehrlich"

Auf der Pressekonferenz am Dienstag wurde Ancelotti auf die Aussagen Hazards angesprochen. "Hazard war sehr ehrlich, wir reden nicht viel", so der Italiener, der eine "Frage des Charakters" vermutet. Das Wichtigste sei gegenseitiger Respekt. Das Sportliche sei leicht erklärt: "Er spielt nicht, weil er große Konkurrenz hat und einer auf seiner Position spielt, der es extrem gut macht - Vinicius Junior." 

Der Frage nach Hazards Perspektive in der nächsten Saison wich Ancelotti aus. "In der kommenden Saison zähle ich auf die Spieler, die mir der Verein zur Verfügung stellt", sagte der Erfolgstrainer nur.

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