Hannovers Coach Kenan Kocak wollte im Vergleich zum 0:1 in Regensburg zunächst vier Startelf-Veränderungen vornehmen. Weil Guidetti und Comebacker Franke (nach Außenbandanriss) nach dem Aufwärmen kurzfristig ausfielen, wurden es nur zwei personelle Wechsel: Der verletzte Kapitän Bakalorz sowie Albornoz (Bank) wurden durch Elez und Korb ersetzt. Die 96er starteten damit in einer 4-2-3-1-Formation mit Ducksch als einzigem Stürmer.
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm, der aufgrund einer Innenraumsperre nur auf der Tribüne saß, war nach dem 1:0 gegen Aue nur zu einer Veränderung gezwungen: Kuhn (zurück nach Meniskusverletzung) ersetzte den gesperrten Mrowca (Gelb-Rote Karte). An der Seitenlinie stand indes Rehms Assistent Mike Krannich.
Unterhaltsamer Beginn - Aigner schockt 96
Hannover gab in den Anfangsminuten den Ton an und erarbeitete sich erste Annäherungen, die allerdings nicht zwingend genug waren. Ducksch köpfte den Ball über die Latte (5.), Korbs Ablage wurde kurz vor dem Tor abgefangen (13.) und Felipe jagte die Kugel nach einer Ecke über das Tor (15.). Auf der Gegenseite wurde es nach Schäfflers Ballgewinn und abschließendem Schuss am linken Pfosten vorbei richtig gefährlich (17.).
Trotz dieser durchaus unterhaltsamen Anfangsphase entwickelte sich im Anschluss eine zähe Partie mit zwar klaren Feldvorteilen für die Gastgeber, jedoch ohne nennenswerte Höhepunkte. Erst ein Stendera-Schuss aus spitzem Winkel (34.) und ein Dittgen-Versuch auf der Gegenseite (37.) sorgten wieder für Hingucker. Dann jubelten plötzlich die Hessen: Eine kurz ausgeführte Ecke landete bei Kyereh, der Aigner mit einer strammen Flanke kurz vor dem Tor fand. Der Sommer-Neuzugang musste nur den Kopf hinhalten - 1:0 für Wiesbaden (37.). Weil Felipe quasi mit dem Pausenpfiff den Ausgleich liegen ließ (45.), ging es mit dem Rückstand und einem Pfeifkonzert für die Niedersachsen in die Pause.
Horn trifft nur die Latte
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel war Hannover um den schnellen Ausgleich bemüht. Haraguchi verfehlte das Tor knapp (53.), Horns Kopfball nach einer Ecke landete auf der Latte (58.). Danach machten die 96er Druck, doch wie schon im ersten Durchgang waren Chancen Mangelware.
Hannover dreht das Spiel - dann greift Zieler am Ball vorbei
So eröffnete Schwede, der erst an Zieler und dann an Horn auf der Linie scheiterte (78., 79.), eine spannende und turbulente Schlussphase. Der SVWW war schon zur Ergebnis-Absicherung übergegangen, als Haraguchi mit einer Einzelleistung und einem platzierten Schuss den Ausgleich erzielte (83.).
Gül hätte drei Minuten später das 2:1 für Wehen Wiesbaden erzielen können, doch Zieler parierte. Wenige Momente später lag der Ball auf der Gegenseite im Netz: Mainas scharfe Flanke fand Joker Teuchert, dessen platzierter Schuss zur 96er Führung einschlug (87.). Damit war jedoch noch nicht Schluss: In der Nachspielzeit bekamen die Gäste nochmal eine Ecke. Zieler griff am Ball vorbei, weshalb Röcker das Spielgerät im zweiten Versuch über die Linie zum 2:2-Endstand schieben konnte (90.). Beim insgesamt gerechten Remis blieb es bis zum Schlusspfiff.
Hannover gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Fürth. Für Wiesbaden geht es gleichzeitig gegen Bochum weiter.