Halles Coach André Meyer, der aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre an der Seitenlinie fehlte und durch Assistent Max Bergmann vertreten wurde, nahm im Vergleich zum 1:1 gegen TSV Havelse zwei personelle Wechsel vor: Shcherbakovski und Zulechner (beide Bank) wurden durch Reddemann und Zimmerschied ersetzt.
Osnabrücks Trainer Daniel Scherning verzichtete nach dem 3:2-Sieg bei 1860 München auf Wechsel und schickte dieselbe Startelf ins Rennen.
Doppelschlag vor der Pause verschafft Osnabrück Zwei-Tore-Führung
Beide Teams lieferten sich in den ersten 30 Spielminuten eine Partie auf Augenhöhe, der die glasklaren Torchancen fehlten. Der VfL wirkte zwar insgesamt ballsicherer, Halle versteckte sich aber keineswegs und kam zu vielversprechenden Annäherungen. Die ersten gefährlichen verzeichnete Eberwein, dessen Schuss aus der Drehung erst geblockt wurde (11.), dann wurde der Angreifer im Strafraum von Gugganig erfolgreich am Abschluss gehindert (18.). Zimmerschied fand nach schöner Kombination aus spitzem Winkel keine Lücke (24.).
Bei den Gästen gab Higl den ersten richtigen Warnschuss ab (27., Schreiber parierte), drei Minuten später ging Osnabrück in Führung: Heider verlängerte Traorés Flanke zum sträflich freistehenden Klaas, der flach ins Tor traf (31.). Nur fünf Minuten später erhöhte Higl, der einen temporeichen Gegenstoß der Niedersachsen nach flacher Flanke von Opoku verwertete (36.). Im Anschluss hätte Huth noch verkürzen können, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Kühn (39.). Mit 2:0 für die Gäste ging es in die Pause.
Kreuzer kriegt keinen Elfmeter, trifft aber trotzdem - Landgraf ins eigene Tor
Der HFC kam mit Derstroff für Zimmerschied und viel Elan aus der Kabine. Knifflig wurde es in der 57. Minute, als Kreuzer nach Grätsche von Kleinhansl im Strafraum zu Boden ging, von Referee Christof Günsch aber keinen Elfmeter bekam. Nur zwei Minuten später war der Ärger des Ex-Dresdners aber verraucht, traf er doch nach Guttaus Vorarbeit zum 1:2-Anschluss (59.).
Der VfL schaltete nun wieder einen Gang höher, hielt den HFC weitgehend vom eigenen Tor fern und erzwang schließlich das 3:1: Opoku flankte scharf und flach vor das Tor. Landgraf wollte vor Heider retten, beförderte den Ball aber vorbei am überraschten Schreiber ins eigene Tor (73.). Der VfL schien nun alles in der Hand zu haben, hätte durch Klaas um ein Haar sogar nachlegen können (78.).
3. Liga, 32. Spieltag
Wilde Schlussphase mit zwei Toren - und weiteren Chancen auf beiden Seiten
Halle gab sich aber nicht auf, Bergmann wechselte offensiv und wurde durch zwei Joker-Tore belohnt: Zulechner köpfte Derstroffs Flanke zum 2:3 ins Tor (84.). Nur zwei Minuten später zog Shcherbakovski aus halblinker Position einfach ab und traf ins kurze Eck zum 3:3-Ausgleich (86.).
Es folgte ein wilder Schlagabtausch: Reddemann schoss zu unplatziert (89.), im direkten Gegenzug scheiterte Heider an Schreiber, legte den Abpraller aber für Bapoh quer, der aus vollem Lauf komplett verzog (89.). Mit dem letzten Angriff hätte Shcherbakovski sogar noch das 4:3 erzielen können, schloss einen Konter aber zu überhastet ab (90.+5). Es blieb damit beim 3:3.
Der HFC, der sein Polster auf die Abstiegszone auf sieben Zähler ausbaute, reist am kommenden Samstag (14 Uhr) zu Dortmunds U 23. Osnabrück bleibt in Reichweite der Aufstiegsplätze (sechs Punkte Rückstand bei einem Spiel weniger), verpasste es aber, den Druck auf den Dritten Braunschweig noch weiter zu erhöhen. Ebenfalls am Samstag (14 Uhr) empfängt der VfL nun den SV Waldhof Mannheim.