Halle-Coach Sven Köhler tauschte gegenüber dem 3:2-Auswärtserfolg gegen Münster zweimal Personal: Franke und Kruse (Rückkehr nach Gelbsperre) verdrängten Zeiger und Brandt auf die Ersatzbank. Sein Pendant Uwe Wolf schickte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen die Stuttgarter Kickers drei Neue in das vorerst letzte Drittligaspiel von Wacker. Eiban stand anstelle von Loboué zwischen den Pfosten, zudem begannen Schröck und Hauk für Hefele und Bopp.
Trotz des bereits besiegelten Abstieges hatte Burghausens Rechtsverteidiger Burkhard im Vorfeld der Begegnung ein klares Ziel ausgesprochen: "Wir wollen auf jeden Fall vor Saarbrücken bleiben. Wir wollen einfach nochmal das letzte Spiel positiv gestalten. Am besten einfach gewinnen, ganz einfach. Dann hat man kein Stress mit Saarbrücken. Vielleicht gibt es ja irgendwie ein Wunder."
Frühstarter Furuholm - Hauks Konter
Weil auch die Gastgeber befreit aufspielen konnten, blieb die obligatorische Abtastphase zu Beginn aus. Stattdessen suchten die Kontrahenten durch schnörkellosen Offensivfußball zügig den Torabschluss - mit Erfolg: Für den HFC vollendete Torjäger Furuholm einen Brügmann-Querpass mühelos zur Führung (5.), im Gegenzug stellte der Ex-Hallenser Hauk mit einer Einzelleistung aber wieder den Gleichstand her - 1:1 (7.).
So furios die Partie auch begann, nach den beiden Blitztreffern ebbte sie mit der Zeit zusehends wieder ab. Das lag vor allem an den Gästen, die einen "Wacker-Riegel" vor dem eigenen Sechzehner platzierten und sich fast ausschließlich auf das Verteidigen konzentrierten. Weil der HFC aus dem Mittelfeld heraus viel zu ideenlos agierte, blieben Höhepunkte in dieser Phase rar.
Gegen Ende des ersten Spielabschnitts verschoben die Oberbayern ihr Kollektiv Stück für Stück nach vorne und provozierten die HFC-Defensivleute zu Fehlern. Einen solchen leistete sich unter anderem Franke, woraufhin vier Burghauser auf zwei Sachsen-Anhalter zustürmten, diese große und gleichzeitig beste Gelegenheit vor dem Pausenpfiff aber fahrlässig ausließen (39.).
Der 38. Spieltag
Wackers Doppelschlag
Die müden Anfangsminuten nach Wiederanpfiff beendete ein Pfiff von Referee Norbert Giese: Nach einem Handspiel von Halles Franke im eigenen Sechzehner zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt (57.). Den folgenden Strafstoß verwandelte Burkhard eiskalt. Nur fünf Zeigerumdrehungen später erhöhte Taffertshofer nach schwachem Abwehrverhalten der Gastgeber sogar auf 3:1.
HFC-Coach Köhler reagierte, brachte mit Merkel und Sembolo (63.) zwei weitere Angreifer. Die beiden Neuen zeigten sich umgehend in Aktion: Ersterer düpierte die Defensive der Oberbayern und bediente dann den Winter-Neuzugang, der die Aktion konsequent abschloss - 2:3 (70.). Natürlich riskierten die Hausherren jetzt alles, wodurch sich den Gästen Räume zum Kontern boten. Am Ende eines solchen ließ sich Kulabas nicht zweimal bitten und beseitigte alle Zweifel an einem Auswärtsdreier (80.), den die Wolf-Elf abgeklärt herunterspielte.