Bundesliga

Gladbachs Honorat: "Warum sollte ich noch Pirouetten drehen"

Die Borussia scoutete den Offensivmann sechs Jahre lang

Gladbachs Honorat erklärt seine Spielweise: "Warum sollte ich noch Pirouetten drehen"

"Klar und sauber in seinen Ideen": Gladbachs Neuzugang Franck Honorat.

"Klar und sauber in seinen Ideen": Gladbachs Neuzugang Franck Honorat. IMAGO/MIS

Über die Spielweise von Franck Honorat sagt Gladbachs Sportdirektor Nils Schmadtke: "Er ist sehr klar und sauber in seinen Ideen." Das trifft die Sache, denn der 27-jährige Offensivmann, im Sommer für acht Millionen Euro von Stade Brest an den Niederrhein gewechselt, ist ein Spieler, der immer den direkten Weg sucht und möglichst schnell vor das gegnerische Tor kommen will. Als schnörkellos lässt sich Honorats Stil ebenso beschreiben. "Ich denke auf dem Fußballplatz eher pragmatisch", hat Honorat nun in einem Interview in Borussias Mitgliedermagazin erzählt und über seine Spielweise gesagt: "Warum sollte ich noch Pirouetten drehen oder Kunststücke machen, wenn ich dadurch auf dem Weg nach vorne fünf Sekunden verliere." Es ist eine Feststellung, keine Frage. Denn: Schaltet sich Honorat in die Offensive ein, geht es bei ihm am liebsten schnurstracks nach vorne.

Dynamik und Geschwindigkeit

Genau diese Klarheit in den Aktionen machte den ausgezeichneten Vorlagen- und Flankengeber für die Fohlen schon seit längerem interessant. Er bringt Dynamik und Geschwindigkeit rein, Elemente, die dem Gladbacher Spiel in der Vergangenheit zu oft abgingen. Über sechs Jahre lang wurde Honorats Werdegang von Borussias Scoutingabteilung verfolgt und im Zuge der zahlreichen Sichtungen eine außergewöhnliche Stabilität in den Leistungen notiert. Schon im vergangenen Sommer wollten die Fohlen-Verantwortlichen den Südfranzosen in den Borussia-Park lotsen, waren sich mit Honorat einig, doch am Ende machte Brest einen Strich durch die Rechnung und erteilte keine Freigabe. Im zweiten Anlauf hat es dieses Jahr geklappt.

"Das war keine einfache Saison, denn ich wollte unbedingt zur Borussia und musste dann bleiben. Aber es war auch eine wichtige Erfahrung, dass es im Fußball manchmal nicht so läuft, wie man möchte. Ich habe dann trotzdem weiter alles gegeben", sagt Honorat. Für Brests Klassenerhalt wurde er wieder zu einem entscheidenden Faktor. Sechs Tore und fünf Vorlagen trug er zum Ligaverbleib bei.

Hohe Flexibilität

Auch in Gladbach soll Honorat (Vertrag bis 2028) seine Qualität als Vorlagengeber und Abschlussspieler einbringen. Die rechte Außenbahn wird vorwiegend sein Einsatzgebiet bleiben, muss es aber nicht. Denn auch Flexibilität zeichnet ihn aus. Er kann auf der linken Seite, zentral im offensiven Mittelfeld, als Stürmer oder als offensiv ausgerichteter Rechtsverteidiger bzw. Schienenspieler eingesetzt werden. Honorat sagt: "Ich persönlich finde, dass ich auf der rechten Außenbahn meine Stärken am besten einbringen kann. In welchem System ist zweitrangig."

Jan Lustig

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