Fürths Coach Stefan Leitl wechselte im Vergleich zum 2:2 in Bielefeld auf einer Position: Mohr musste auf die Bank, dafür durfte Stefaniak von Beginn an ran.
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm brachte nach dem 0:5 gegen Regensburg ein halbes Dutzend neue Akteure: Medic, Röcker, Franke, Titsch Rivero, Neuzugang Aigner und Kyereh ersetzten Dams, Mockenhaupt, Niemeyer, Chato (alle Bank), Shipnoski und Schwede (beide nicht im Kader).
Die Gäste legten in den Anfangsminuten den Fokus vollkommen auf die Defensive. Die Hessen erwarteten die Hausherren mit einer Fünferkette tief in der eigenen Hälfte und waren darauf bedacht, die Räume dicht zu machen. Dementsprechend hatte das Kleeblatt in den Anfangsminuten ein klares optisches Übergewicht, wusste mit Ball und Gegner jedoch nicht wirklich etwas anzufangen.
Wehen Wiesbaden mit guten Chancen, Fürth wacht spät auf
Vielmehr war es der SVWW, der sich peu à peu aus seinem Schneckenhaus herauswagte und durch Schäffler (7.), Röcker (21.), Dittgen (26.) und Mrowca (38.) sehr gute Chancen herausarbeitete. Von Fürth kam nichts, Wiesbaden stellte das bessere Team. Kurz vor dem Pausenpfiff tauchte die SpVgg erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, doch Röcker erwies sich sowohl gegen Sarpei (43.) als auch gegen Hrgota als Retter in höchster Not (45.+1).
Blitzstart der Gäste
Zwölf Sekunden dauerte es dann in Durchgang zwei, ehe das erste Tor des Tages fiel: Von Aigner schön vorbereitet, setzte sich Schäffler im Zentrum durch und bugsierte die Kugel mit der Fußspitze in die Maschen - 1:0 für Wehen Wiesbaden (46.). Um ein Haar hätte Aigner in der 53. Minute nach einem Mavraj-Aussetzer nachgelegt, der Fürther bügelte seinen Fehler im Nachsetzen jedoch aus. Mit einigen Minuten Verspätung kam die SpVgg dann auch in Durchgang zwei an und beschwor in Person des eingewechselten Keita-Ruel (58.) und Caligiuri (59.) Gefahr herauf.
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Fürth erhöhte die Schlagzahl, agierte jedoch nicht zielstrebig genug. Zwar näherten sich die Franken immer näher an, doch vor allem Hrgota (67./70.) fehlte es bis dato am letzten Quäntchen Genauigkeit. Diese bewies Keita-Ruel in der 81. Minute, als er nach schönem Querpass des ebenfalls eingewechselten Mohr den nicht unverdienten Ausgleich markierte.
Ereignisreiche Schlussminuten
In den Schlussminuten wurde es dann wild: Während Hrgota (87.) und Keita-Ruel (89.) zunächst Hochkaräter ausließen, leitete Schiedsrichter Benedikt Kempkes mit einem harten Pfiff die Entscheidung ein. Raum ging nach Körpereinsatz von Kuhn im Strafraum zu Fall, der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Green übernahm die Verantwortung und wurde dieser auch gerecht - 2:1 in der ersten Minute der Nachspielzeit.
In den letzten Sekunden ließ sich Fürth die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und kletterte durch die fünfte Partie in Folge ohne Niederlage vorübergehend auf den dritten Tabellenplatz. Der SVWW bleibt weiterhin Letzter.
Greuther Fürth gastiert am nächsten Samstag (13 Uhr) beim VfB Stuttgart. Für Wiesbaden geht es zeitgleich gegen Arminia Bielefeld weiter.