Fürths Trainer Damir Buric konnte es kaum erwarten, "dass es endlich wieder losgeht". Zum Saisonauftakt entschied sich der Kroate für ein 4-2-3-1-System, in dem Angreifer Keita-Ruel der einzige Neuzugang war. Kapitän Caligiuri wurde nach überstandenem Muskelfaserriss rechtzeitig fit und führte das Kleeblatt aufs Feld.
Auch beim SV Sandhausen herrschte während der Sommerpause reger Betrieb bei den Personalien: Zwölf Abgängen standen elf Zugänge gegenüber. In die Startelf schafften es immerhin drei davon: Innenverteidiger Zhirov sowie Müller und Angreifer Schleusener, der neben Sandhausens Social-Media-Star Gislason stürmte.
Wacklige Defensiven
Hochsommerliche 33 Grad Celsius führten in Fürth nicht nur zu regem Schweißtreiben, sondern auch zur einen oder anderen Konzentrationsschwäche in beiden Defensivreihen. Vielleicht waren diese Ungenauigkeiten auch einfach nur der Anfangsnervosität geschuldet, schwerwiegende Folgen hatten sie ohnehin nicht. SVS-Angreifer Gislason wurde im Strafraum geblockt (10.), für das Kleeblatt verzog Ernst aus 17 Metern (11.).
Klare Vorteile konnte sich zunächst keines der beiden Teams verschaffen, wenngleich die Gäste ein wenig passsicherer und aktiver wirkten. Das änderte sich nach einer "Viertelpause" – Schiedsrichter Stieler hatte nach 22 Minuten und 30 Sekunden zu einer ersten Trinkpause gebeten. Aus dieser kamen die Fürther engagierter. Das einzige Problem der Mittelfranken: klare Abschlusschancen blieben aus, SVS-Keeper Schuhen wurde nicht geprüft.
Zwei Großchancen binnen einer Minute
Daran änderte sich auch bis zum Pausenpfiff nur wenig. Erst in der 42. Minute musste sich Schuhen bei Greens Distanzsschuss mal strecken, jedoch rauschte der Ball ohnehin knapp am linken Pfosten vorbei. Keine 60 Sekunden später durfte sich Burchert gegen Schleusener beweisen und drehte den Flachschuss des Sandhäusers prima um den Pfosten (43.), sodass es torlos in die gekühlten Kabinen ging.
2. Liga, 1. Spieltag
Klingmanns klasse Volley
Die Fürther hatten mittlerweile ihr System auf ein 3-5-2 geändert und mit Gugganig einen weiteren Innenverteidiger ins Abwehrzentrum gestellt. Dafür teilten sich Omladic und Ernst die Aufgaben als Sechser bzw. Achter. Und dennoch ging Sandhausen in der 55. Minute in Führung, weil Klingmann nach Caligiuris verunglückter Klärungsaktion den Ball halbrechts im Strafraum humorlos ins Netz drosch.
Eine direkte Antwort der Hausherren blieb aus, sodass Coach Buric von der Seitenlinie aus neue Impulse setzte: Atanga und Steininger ersetzten Reese und Green in Fürths Offensive. Doch neues Leben konnte das Duo dem Angriffsspiel des Kleeblatts zunächst nicht wirklich einhauchen.
Keita-Ruel dreht das Spiel in drei Minuten
Doppelpack: Keita-Ruel bringt Fürth mit seinem zweiten Treffer auf die Siegerstraße. Imago
Sandhausen tat mittlerweile das, was es letzte Saison am besten konnte: Verteidigen! Doch das beste Abwehrbollwerk aus der abgelaufenen Spielzeit (nur 19 Gegentore) hielt an diesem Nachmittag nicht: Der ebenfalls eingewechselte Mohr tanzte auf der linken Seite gleich zwei Gegenspieler aus und bereitete durch seinen Flankenball den zwischenzeitlichen Ausgleich von Keita-Ruel vor (78.). Jener Stürmer avancierte nur drei Minuten später, als er auch noch einen fälligen Handelfmeter sicher verwandelte (81.), zum Matchwinner. Kister hatte bei einem Ball von Ernst seine Körperfläche vergrößert, sodass Schiedsrichter Tobias Stieler nach ein paar Sekunden auf den Punkt zeigte.
Für den Endstand zum 3:1 sorgten letztlich Atanga und Steininger. Ersterer legte für Letzteren auf und dieser traf humorlos aus 16 Metern, sodass am Ende alle drei Joker der Fürther einen Scorerpunkt einheimsten (89.).
Fürth eröffnet den 2. Spieltag am Freitagabend (18.30 Uhr) beim FC Ingolstadt, Sandhausen hat am Sonntag (13.30 Uhr) den Hamburger SV zu Gast.