Fürths Trainer Alexander Zorniger veränderte seine Startformation nach dem 1:2 in Kiel nur einmal, Jung ersetzte Christiansen (muskuläre Probleme). Auf der Nürnberger Gegenseite war die Lage vor dem Derby nach der 0:1-Niederlage gegen St. Pauli angespannt. FCN-Coach Markus Weinzierl schickte entsprechend zwei neue Akteure auf den Rasen: Nischalke feierte sein Startelfdebüt und auch Hübner rückte in die erste Elf. Daferner und Geis mussten dafür auf der Bank Platz nehmen.
Hrgotas Strafstoß an die Latte
Die hitzige Derby-Atmosphäre war ab der ersten Minute spürbar, beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter, jeder gewonnene Zweikampf wurde lautstark gefeiert. Entsprechend hektisch verlief die Anfangsphase, bis das Kleeblatt für das erste Highlight sorgte: Nach einem sauber herausgespielten Angriff landete Siebs Abschluss in den Armen von Vindahl (9.).
Die Aktion schien beendet, dann schaltete sich der Videoassistent ein: Hübner hatte Abiama im Sechzehner abgeräumt, Schiedsrichter Tobias Stieler entschied nachträglich auf Strafstoß. Diesen schoss Hrgota zum Fürther Leidwesen aber an die Latte (11.).
Fürth hungrig - FCN blass
Der Fehlschuss schien die Hausherren aber weiter zu motivieren, das Kleeblatt übernahm immer mehr die Spielkontrolle, während der Club die eigenen Offensivakteure einfach nicht in Szene setzen konnte. Asta (22.) und Sieb (25.) vertändelten gut herausgespielte Abschussmöglichkeiten, wirklich gefährlich wurde es dann in der 36. Minute: Erneut stand Hrgota im Mittelpunkt, der nach Astas Ballgewinn am gegnerischen Sechzehner Vindahl aus 12 Metern prüfte.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff schaltete dann auch der FCN noch einen Gang hoch, die Versuche von Tempelmann (45.) und Nischalke (45.+2) blieben aber vergleichsweise harmlos. So ging es torlos in die Kabinen.
2. Bundesliga - 19. Spieltag
Flicks Treffer zählt nicht
Nach dem Seitenwechsel brachte Weinzierl Valentini und Geis für Castrop, auch die frischen Kräfte konnten die Machtverhältnisse jedoch nicht umkehren. Fürth presste früh, spielte munter nach vorne und prüfte Vindahl, dessen starker Reflex nach Kopfball von Michalski die Kleeblatt-Führung verhinderte (53.).
Umso überraschender war es, als die Kugel gute zehn Minuten später im Fürther Netz zappelte. Nach einem Freistoß hatte Flick die Kugel aus kurzer Distanz in die Maschen gehämmert. Doch die Freude währte nicht lange: Der VAR schaltete sich ein und nahm den Treffer zurück, Flick hatte klar im Abseits gestanden (64.).
Ache belohnt Fürth in der Nachspielzeit
Das Spielgeschen flachte etwas ab. Fürth ließ den Ball laufen, der Club stand tief und lauerte auf Gegenstöße. Lange spielte sich kein Team nennenswerte Torgelegenheiten heraus, dann durfte sich Linde nochmal auszeichnen: Valentinis Volleyabnahme aus kurzer Distanz parierte der Kleeblatt-Keeper mit einem starken Reflex (81.).
Alles sah nach einem torlosen Frankenderby auf, dann entschied Joker Ache die Partie in der ersten Minute der Nachspielzeit. Nach Hereingabe von Griesbeck scheiterte der Joker im ersten Versuch an Vindahl und schob den Nachschuss aus kurzer Distanz in die Maschen. Es sollte die letzte nennenswerte Szene des Spiels werden, so entschied die Spielvereinigung die Partie insgesamt verdient mit 1:0 für sich und schiebt sich auf Rang neun vor. Nürnberg steckt als 15. mittendrin im Abstiegskampf.
Fürth tritt am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Karlsruhe an. Nürnberg empfängt am Mittwoch (18 Uhr) Düsseldorf im Pokal-Achtelfinale und in der Liga am Samstag (13 Uhr) Jahn Regensburg.