Fürths Trainer Janos Radoki stellte nach der 1:3-Niederlage gegen Aufsteiger Holstein Kiel viermal personell und auch taktisch um. Langer (Zweitliga-Debüt), Sontheimer, Pinter und Dursun ersetzten Gugganig, Gjasula (beide nicht im Kader), Kirsch und Hofmann (beide Bank) im neuen 3-4-3-System.
Ingolstadts Interimstrainer Stefan Leitl, der die Mannschaft am Dienstag vom entlassenen Maik Walpurgis übernommen hatte, kehrte nach der 2:4-Niederlage gegen Jahn Regensburg zur Viererkette (4-3-3) zurück. Beim Personal nahm er gleich fünf Veränderungen vor. Nyland ersetzte den verletzten Hansen im Tor, außerdem begannen Gaus, Morales, Christiansen und Kutschke für Wahl, Paulo Otavio, Schröck und Colak (alle Bank).
Die Null-Punkte-Fraktionen aus Fürth und Ingolstadt gingen die Partie von Beginn an mit dem nötigen Kampf und der nötigen Leidenschaft an. Spielerisch aber ließen beide Teams doch einiges vermissen, wenngleich die Gastgeber die Ersten waren, die etwas mehr wagten. Dursun verpasste aus 16 Metern knapp (11.). Anschließend kam der FCI leicht besser zurecht und hatte etwas mehr Zugriff auf die Partie. Für einen Abschluss innerhalb der ersten halben Stunde reichte es für die Leitl-Elf jedoch nicht.
Hochkonjunktur für lange Bälle
Es war insgesamt eines dieser typischen Spiele, bei dem sich die Kontrahenten im Mittelfeld neutralisierten, auch weil auf beiden Seiten einfach eine Spielidee vermisst wurde. Gerade die Schanzer schlugen fast ausschließlich lange Bälle in die Spitze und gefährdeten die neuformierte Dreierkette um Langer keineswegs.
Fürth wagte manchmal immerhin einen schnellen Vorstoß über die Außenpositionen, doch auch hier blieben die Aktionen von Narey und Berisha häufig Stückwerk. Omladic versuchte zentral die Kreise zu ziehen, schaffte dies aber auch nur selten. Ingolstadt kam in der Nachspielzeit immerhin noch zur ersten Möglichkeit durch Christiansen, dessen Kopfball aber viel zur harmlos war.
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Kittel trifft, Megyeri sieht schlecht aus
Auch der zweite Durchgang war fußballerisch nicht wirklich besser als der erste. Jedoch waren es die Gäste aus Ingolstadt, die mit mehr Drive aus der Kabine kamen und den Weg nach vorne suchten. So war es nur logisch, dass die Schanzer alsbald in Führung gingen: Matip löffelte den Ball zu Kittel links in den Strafraum und dieser drosch den Ball humorlos ins "kurze" Eck (55.). Megyeri machte keine gute Figur.
Dies galt wenig später auch für Fürths Innenverteidiger Langer, der Gelb-verwarnt gegen Lex zupackte und dadurch nicht nur einen Ingolstädter Konter unterbrach, sondern sich auch einen Platzverweis einheimste (58.). Die Spielvereinigung musste demnach in Unterzahl gegen den Rückstand kämpfen und hatte dafür eine gute halbe Stunde Zeit.
Zunächst sah es dabei nicht so aus, als würden die Fürther noch einmal zurückkommen, auch weil Ingolstadt das Leder besser laufen ließ und nicht mehr so sehr auf lange Bälle setzte. Jedoch verpassten die Oberbayern das zweite Tor und holten dadurch, dass sie in der Folge ihre Bemühungen etwas einstellten, Fürth zurück ins Boot.
Radoki wechselte offensiv, neben Ernst war mittlerweile auch schon Angreifer Hofmann neu drin. Doch es gab kaum einmal eine gut herausgespielte Möglichkeit, bei der sich einer der Angreifer in Szene setzen konnte. Erst kurz vor dem Ende bleib Ernst mit einer Einzelaktion im Strafraum hängen (87.), Narey feuerte in der Nachspielzeit aus dem Stand heraus in Nylands Arme (90.+3). Dann war Schluss.
Die weiterhin punktlosen Fürther gastieren nach der Länderspielpause am Freitag (8. September, 18.30 Uhr) bei Dynamo Dresden. Ingolstadt empfängt einen Tag später (13 Uhr) die Mannschaft von Erzgebirge Aue.