Aggressive Anfangsphase mit vielen Zweikämpfen
Frankfurts Trainer Benno Möhlmann nahm im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg beim 1.FC Nürnberg eine personelle Veränderung vor und beorderte Huber für Epstein in die Startelf. Leipzigs Coach Alexander Zorninger musste nach dem 1:0-Heimsieg im Sachsenderby gegen Aue auf die verletzten Stammkräfte Hoheneder (Stauchung der Halswirbelsäule) und Poulsen (muskuläre Probleme) verzichten und brachte dafür Compper und Morys von Beginn an.
Die Anfangsphase definierte sich vor allem über die aggressive Zweikampfführung beider Seiten. Leipzig agierte mit Pressing, störte den gegnerischen Spielaufbau schon früh und lief die jeweils ballführenden Akteure mit bis zu drei Mann gleichzeitig an. Der FSV erwartete die Gäste zwar erst in der eigenen Hälfte, stellte die Räume dort aber gekonnt zu und hielt die Angriffsversuche von RasenBallsport mit energischen Zweikämpfen in Schach. Dadurch spielte sich das Geschehen vor allem im Mittelfeld ab, wo die Fehlpassquote sehr hoch war, und der Ballbesitz entsprechend oft wechselte.
Fandrich: Gelb-Rot in drei Minuten
Der 4. Spieltag
Da die Partie dadurch sehr zerfahren war, gab es nur punktuell Torchancen zu sehen: Ein Balitsch-Kopfball (4.) sowie ein Kapllani-Heber (27.) auf der einen und ein Morys-Schuss (25.) auf der anderen Seite waren die besten Möglichkeiten in der ersten halben Stunde. Auch in der Folge spulten die Kontrahenten viele Kilometer ab und kämpften um jeden Zentimeter Rasen. Morys (38.) und Kapllani (43.) verbuchten weitere Möglichkeiten.
Kurz vor dem Pausenpfiff wurde Fandrich vorzeitig zum Duschen geschickt: Der erst drei Minuten zuvor mit Gelb verwarnte Mittelfeldmann prallte nach einem riskanten Zweikampf mit Balitsch zusammen und holte sich die Ampelkarte ab (44.) - eine harte Entscheidung. Nachdem sich die Gemüter nach einer Rudelbildung etwas beruhigt hatten, näherte sich der FSV noch einmal der Führung an: Grifos Schuss von der Strafraumgrenze rauschte aber knapp am rechten Pfosten vorbei (45.+1).
FSV: Erst druckvoll, dann viel Leerlauf
Kopfball-Duell: Leipzigs Georg Teigl (li.) gegen Frankfurts André Schembri. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel ging Frankfurt in Überzahl in die Offensive und erarbeitete sich schnell ein Übergewicht und ein klares Chancenplus (Grifo, 49., 53.; Huber, 52.). Zorniger musste sich gegen den immer größer werdenden Druck der Hausherren wehren und schickte mit Heidinger einen Außenverteidiger aufs Feld (54.). Fortan bekamen die Sachsen das Geschehen wieder besser in den Griff und zogen den Hessen durch Doppeln und Pressing den Zahn. Allerdings machten sich die Bornheimer durch teilweise unpräzises Offensivspiel selbst das Leben schwer.
So brach eine lange Leerlaufphase an, in der keine der beiden Mannschaften vernünftige Angriffe starten konnte. Stattdessen neutralisierten sich die Teams im Mittelfeld. Als die Luft schon komplett aus der Partie schien, brannte es plötzlich lichterloh: Grifo brach über den linken Flügel durch und zog aus spitzem Winkel ab. Bellot ließ nach vorne abklatschen, doch Joker Yelen schoss daraufhin aus fünf Metern knapp rechts vorbei (78.).
Huber trifft nur den Pfosten
Diese Szene leitete wiederum eine unterhaltsame Schlussphase ein. Möhlmann ging ins Risiko und brachte mit Dedic einen zusätzlichen Stürmer (80.). Zunächst entwickelten sich nur Halbchancen für den FSV. Kurz vor dem Abpfiff brannte es dann aber nochmal richtig: Nach einem Yelen-Freistoß aus der Distanz köpfte Huber erst an den rechten Pfosten und setzte seinen Nachschuss daraufhin nur haarscharf am linken Pfosten vorbei (90.). So blieb es beim 0:0.
Nach der Länderspielpause muss der FSV am Freitag (12. September, 18.30 Uhr) auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern antreten. Leipzig ist tags darauf (13 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig gefordert.