Türöffner: Freiburgs Stürmer Suat Türker (rechts) machte gegen St. Pauli das wichtige 1:0. Hier kämpft er gegen Timo Schultz um den Ball. picture-alliance
Freiburgs Trainer Robin Dutt baute seine Startelf im Vergleich zur 0:4-Pleite in Ingolstadt auf vier Positionen um: Toprak, Banovic, Uzoma und Türker rückten in die erste Elf, Krmas, Günes, Bechmann und Jäger waren zunächst nicht von Anfang an dabei.
St. Paulis Cheftrainer Holger Stanislawski hätte am liebsten die Anfangsformation aufgeboten, die beim 1:0-Sieg gegen Nürnberg anfing. Doch Trojan zwickte der Oberschenkel, seinen Posten nahm Schultz ein.
Die ersten 25 Minuten gehörten ganz eindeutig dem SC Freiburg. Die Breisgauer spielten sehr beweglich und schwungvoll nach vorne und hatten mit Türker und Idrissou zwei Stürmer, die die Hintermannschaft der Hamburger ganz schön beschäftigten. Torchancen hatte aber nur der wuchtige Mann aus Kamerun, der sehr zielstrebig den Abschluss suchte. Die größte Gelegenheit hatte er in der 14. Minute, als der Ball nach einem Eckball direkt vor seine Füße prallte, doch seinen Linksschuss schlug Schultz von der Linie - St. Paulis Keeper Hain war bereits geschlagen. In der 23. Minute stand der Hamburger Schlussmann wieder im Blickpunkt, als er sich nach einer Flanke streckte und von Idrissou gerammt wurde - Schiedsrichter Stark pfiff konsequenterweise ab.
Nach knapp einer halben Stunde erlahmte aber der Offensiv-Elan der Dutt-Elf, die vor allem über den agilen Abdessadki und Flum immer wieder über rechts angriff. Die Kiez-Kicker kamen nun vor allem im Mittelfeld besser in die Zweikämpfe und konnten so die Partie bis zum Halbzeitpfiff ausgeglichener gestalten. Eigene Chancen hatten die Hanseaten aber nicht wirklich. Die einzige nennenswerte Offensivaktion war ein Linksschuss des Ex-Freiburgers Bruns, der aber den Ball aus 19 Metern über das Tor semmelte (33.). Insofern war das 0:0 zur Halbzeit für die Mannschaft von Coach Stanislawski etwas schmeichelhaft.
Der 12.Spieltag
In der zweiten Halbzeit dauerte es eine ganze Weile, bis die Freiburger wieder druckvoller nach vorne spielten. Die Hamburger neutralisierten die Offensivkräfte der Breisgauer immer klarer, so dass die Dutt-Elf aus dem Spiel heraus kaum gefährlich in den Stafraum der Hamburger kam. Offensiv ging bei den Kiez-Kickern allerdings gar nichts zusammen - Ebbers war komplett abgemeldet, auch Bruns, Hennings oder Ludwig konnten sich so gut wie nicht entfalten.
In der 62. Minute half dem SC eine Standardsituation zum Führungstor. Schwaab brachte eine Ecke von links herein und fand Idrissous Kopf. Von dort prallte das Leder in den Fünfer zu Türker, der keine Mühe hatte, die Kugel mit links zu versenken. Keine drei Minuten später legten die Breisgauer den zweiten Treffer nach - auch dieses Tor fiel im Anschluss an eine Standardsituation. Torschütze Türker zirkelte den Freistoß vom rechten Flügel messerscharf auf den Kopf des Linksverteidigers Schlitte, der Hamburgs Keeper Hain mit einem perfekten Kopfstoß ins lange Eck keine Chance ließ (65.).
Freiburgs Johannes Flum setzt sich energisch gegen St. Paulis Fabian Boll durch. picture-alliance
Nun musste Stanislawaki reagieren und trieb seine Mannschaft energischer nach vorne, doch die Hintermannschaft des SC um die beiden starken Innenverteidiger Toprak und Butscher ließen nichts anbrennen. Auch die Einwechslung des hünenhaften Sako brachte nicht die erhoffte Durchschlagskraft, so dass SC-Keeper Pouplin keinen einzigen Ball zu halten bekam.
Insofern war der Heimsieg der Breisgauer vollauf verdient. Die Dutt-Elf war bis auf die letzten zehn Minuten das wesentlich aktivere Team und hatte ein ganz klares Chancenplus. Ab der 80. Minute warfen die Hamburger alles nach vorne, doch taten sie dies viel zu undurchdacht.
Die Freiburger spielen am kommenden Sonntag beim Aufsteiger FSV Frankfurt, die Mannschaft von St. Pauli empfängt am Millerntor ebenfalls einen Aufsteiger - zu Gast ist am Freitag der starke Neuling Rot-weiss Ahlen.