Freiburgs Trainer Christian Streich stellte nach dem 3:3-Torspektakel gegen Frankfurt zweimal um: Statt Keitel (Rücken- und Wadenprobleme) sowie Grifo (Bank) begannen Sildilla und Röhl.
Sein Gegenüber Franck Haise nahm bei Lens im Vergleich zum 1:1 in der Ligue 1 bei Stade Reims vier Änderungen vor. Statt des Ex-Augsburgers Danso (Gelbsperre), Mendy und dem Offensivtrio Thomasson, Fulgini und Said (alle Bank) begannen Gradit, El Aynaoui und vorne - wie im Hinspiel - David Costa, Sotoca und Wahi.
Atubolu legt Lens die Führung auf
Freiburg startete hellwach in die Partie und ließ Lens in der ersten Viertelstunde der Partie kaum in Strafraumnähe kommen. Offensiv allerdings blieben auch bei den Breisgauern Highlights längere Zeit Mangelware. Einzig zwei Distanzschüsse von Sallai strahlten zumindest im Ansatz ein wenig Gefahr aus (3., 9.).
Europa League - K.-o.-Runden-Play-offs
Mitte der ersten Hälfte kam Lens nach und nach besser ins Spiel und drängte den SCF verstärkt an den Strafraum der Hausherren. Der Führungstreffer für die Franzosen resultierte indes aus einem Patzer von Atubolu, der eine hohe Freistoßflanke im Strafraum nur zureichend abwehrte - und so David Costa einen Abstauber ins verwaiste Tor ermöglichte (28.).
Fast hätte Freiburg nach einer Standardsituation prompt ausgleichen können, doch Gäste-Keeper Samba lenkte einen verunglückten Klärungsversuch von Medina noch an den Pfosten (33.). Die Situation noch schwieriger für die Streich-Elf machte dann das 2:0 von Wahi, nachdem Gulde sich nach einem langen Ball aus der Lens-Hälfte im Zweikampf arg verschätzt hatte (45.+2).
Nach Fehlentscheidung: SCF gleicht noch aus
Führungstreffer: Lens' David Costa (Nr. 10) überwindet Freiburgs Keeper Noah Atubolu (Mi.) nach dessen Patzer. IMAGO/eu-images
Nach dem Seitenwechsel taten sich die Breisgauer zunächst weiter recht schwer, während die nur noch auf Konter lauernden Franzosen durch Frankowski eine gute Chance hatten (57.). Ein Fehlentscheidung des Unparteiischen-Gespanns um den Slowenen Rade Obrenovic sorgte dann für Emotionen bei den Freiburgern: Röhl war von Khusanov im Strafraum gefoult worden, ein Elfmeterpfiff ertönte aber nicht, auch der VAR Schritt nicht ein (61.).
Nach mehreren Gelben Karten - unter anderem für SCF-Coach Streich - gelang Freiburg der Anschlusstreffer: Nach einer Freistoßflanke kam Sallai aus kurzer Distanz zum Schuss und traf mit Hilfe des Innenpfostens zum 1:2 (67.). Die Breisgauer waren nun obenauf, Kübler zwang Samba zu einer Glanzparade, Gregoritsch köpfte knapp vorbei (72., 73.).
In der Schlussphase boten sich zunächst Konterchancen für Lens, Joker Fulgini verzog ganz knapp (82.). Dann rückte auf der Gegenseite Samba in den Fokus: Der Keeper parierte im Flug stark gegen Gregoritsch (89.), während Atubolu auf der Gegenseite gegen Aguilar rettete (90.). In der Nachspielzeit sorgte letztlich ein Billard-Tor von Sallai zum 2:2 für kollektiven Jubel bei den Breisgauern (90.+2).
Gregoritsch legt sich Siegtor selbst vor
Die Entscheidung zugunsten der Streich-Elf sollte in der fälligen Verlängerung fallen - auf kuriose Weise: Nach einem langen Pass von Atubolu kam der Ball über Höler zu Gregoritsch, der sich das Spielgerät dann mit dem Kopf - weil Sallai und Haidara am Elfmeterpunkt im Duell zu Fall kamen - ungewollt selbst vorlegte und anschließend aus kurzer Distanz vollstreckte (99.). Es war letztlich die Entscheidung, denn die ein wenig müde wirkenden Franzosen kamen anschließend zu keiner glasklaren Torchance mehr.
Für Freiburg geht es am Sonntag weiter mit der Bundesligapartie beim FC Augsburg (19.30 Uhr). Lens empfängt am selben Tag um 13 Uhr Tabellennachbar Monaco in der Ligue 1. Die Auslosung für das Achtelfinale findet am Freitag in Nyon statt (LIVE! ab 12 Uhr bei kicker).