Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste ihr Team nach dem 2:0 gegen Spanien auch notgedrungen verändern: Oberdorf und Rauch fehlten gesperrt, Magull und Hendrich bekamen eine Verschnaufpause. Dafür begannen Dallmann, Lattwein, Doorsoun und Kleinherne.
Finnlands Coach Anna Signeul stellte ihre Mannschaft wie gewohnt im 4-4-2 auf. Im Vergleich zum 0:1 gegen Dänemark begannen mit Talaslahti, Heroum, Kollanen und Kemppi vier Neue.
Popp verpasst schnellstes Turniertor
Frauen-EM, 3. Spieltag
Die Partie war noch keine 30 Sekunden alt, da hätte Deutschland beinahe für das schnellste Tor dieser Europameisterschaft gesorgt, doch nach Flanke von Huth köpfte Popp den Ball über den Querbalken. Die DFB-Frauen traten dominant auf, ließen aber im gesamten ersten Abschnitt die nötige Präzision bei Flanken und Abschlüssen vermissen - mit einer Ausnahme.
In der 40. Minute bediente Huth die aufgerückte Gwinn, die nach kurzem Dribbling per Flanke die geschickt einlaufende Kleinherne fand. Mit ihrem ersten Turniertreffer stellte die linke Verteidigerin auf 1:0.
Zuvor hatte Däbritz den Ball übers Tor gedroschen (6.), zu zentral abgeschlossen (18.). Popp spitzelte die Kugel mit dem Außenrist am kurzen Eck vorbei (27.) und warf sich kurz darauf in einen Gewaltschuss von Hegering - Zentimeter vorbei (28.). Kurz vor dem Seitenwechsel hätte Däbritz erhöhen können, köpfte aber links vorbei (45.).
Anyomi krönt ansprechendes EM-Debüt
Zu Beginn des zweiten Abschnitts wechselte Deutschland doppelt: Gwinn (mehrmals hart angegangen) und Hegering (Gelbsperre im Turnier droht) wurden von Anyomi (EM-Debüt) und Hendrich ersetzt. Dieses Duo leitete auch direkt das 2:0 ein: Anyomi steckte den Ball auf rechts zu Hendrich durch, die mit ihrer Flanke Popp fand. Die Kapitänin traf per Kopfball-Aufsetzer - und damit zum dritten Mal im dritten Spiel (48.).
Deutschland blieb hungrig. Und kurz darauf krönte Anyomi ihr ansprechendes EM-Debüt: Die Frankfurterin lauerte auf einen Fehler in der finnischen Hintermannschaft, nutzte diesen und knallte den Ball flach ins linke Eck (63.). In der Folge wurde immer häufiger gewechselt, was den Spielfluss hemmte.
Bei der DFB-Elf feierte eine Viertelstunde vor Schluss mit Freigang auch die letzte Feldspielerin im Aufgebot ihr EM-Debüt. Der achtmalige Europameister schaltete verständlicherweise ein paar Gänge zurück und verwaltete souverän. Weil Freigang ihre Meisterin in Torhüterin Talaslahti fand (86.), blieb es beim hochverdienten 3:0-Erfolg, durch den der Mitfavorit auf den Titel die Gruppenphase mit neun Punkten und 9:0 Toren beschloss.
Deutschland bestreitet am kommenden Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das Viertelfinale gegen Österreich. Für Finnland ist das Turnier bereits nach der Gruppenphase und null Punkten beendet.