Bundesliga

Arminia Bielefeld: Fast 4000 Tage Warten für Reinhold Yabo

Arminia-Kapitän erklärt umstrittene VAR-Entscheidung

Fast 4000 Tage Warten für Yabo - Klos nimmt Winkmann in Schutz

Gleich schlägt es ein: Reinhold Yabo (#10) trifft zum 1:0 gegen Hertha BSC.

Gleich schlägt es ein: Reinhold Yabo (#10) trifft zum 1:0 gegen Hertha BSC. picture alliance

Als Reinhold Yabo am 16. April 2010 im Alter von 18 Jahren für den 1. FC Köln in der Bundesliga debütierte, hatte er vielleicht darauf gehofft, dass es schneller gehen würde mit dem ersten Bundesligator. Da die Karriere des U-17-Weltmeisters von 2009 sich im folgenden Jahrzehnt aber hauptsächlich in der 2. Bundesliga sowie in Österreich bei RB Salzburg abspielte, dauerte es doch eine ganze Weile. Genau 3922 Tage vergingen bis zum 10. Januar 2021, ehe Yabo mit einem satten Abschluss den 1:0-Siegtreffer für Arminia Bielefeld gegen Hertha BSC erzielte.

In der Geschichte der Bundesliga lag nur bei fünf Spielern mehr Zeit zwischen dem Debütspiel und dem Debüttor: Francisco Copado (4368 Tage), Stephan Täuber (4375), Michael Tönnies (4689), Wolfgang Böhni (6128) und Oliver Reck (6580).

Ein Tor mit einer historischen Dimension also - und ein ganz wichtiges für Bielefeld noch dazu. Erstmals seit dem 8. Spieltag steht der Aufsteiger nun über dem Strich. "Wir konnten heute einen großen Schritt machen", freute sich Yabo bei "Sky". "Das gibt Zuversicht." Und ihm selbst womöglich Auftrieb nach fast elf Jahren des Wartens? Sein Coach jedenfalls zeigte sich überzeugt davon. "Er hat sich heute seinen verdienten Lohn abgeholt", sagte Uwe Neuhaus, der Yabo neu in die Startelf beordert hatte, nachdem der 28-Jährige beim 0:1 gegen Mönchengladbach erst eingewechselt worden war. "Das wird ihn stärker machen."

Klos über Winkmann: "Er hat nichts falsch gemacht"

Stellt sich nur noch die Frage: War sein Treffer auch regulär? Yabo hatte seinem Gegenspieler Peter Pekarik zuvor einen leichten Stoß gegeben, Hertha sich daraufhin bei Schiedsrichter Winkmann beschwert. "Ich glaube, das ist definitiv alles im legalen Bereich", fand der Torschütze selbst. "Ich stelle geschickt den Körper rein und gebe ihm einen kleinen Rempler. Die Stabilität war bei ihm nicht so da, dadurch konnte ich mir einen kleinen Vorteil verschaffen."

Es war nicht die einzige Schiedsrichterentscheidung, über die im Anschluss gesprochen worden. Im ersten Durchgang hatte Winkmann nach fast fünfminütiger VAR-Unterbrechung einen zunächst gepfiffenen Elfmeter nach einem Zweikampf zwischen Niklas Stark und Fabian Klos wieder zurückgenommen. "Ich habe die Szene mit dem Schiedsrichter in der Halbzeit kurz besprochen", berichtete Klos im Anschluss - und nahm den Referee in Schutz. "Ich denke, es gab schon für weniger Elfmeter, aber er hat nichts falsch gemacht, ihn zurückzunehmen. Das ist eine 50:50-Entscheidung, das ist schon so okay." Ein Satz, der Bielefelds Kapitän mit dem Sieg im Rücken sicherlich deutlich einfacher über die Lippen ging.

mib

Bilder zur Partie Arminia Bielefeld - Hertha BSC