Bundesliga

Farke: "… dann darf man nicht Gladbach-Trainer werden"

Borussias Coach reagiert unaufgeregt auf die Pfiffe der Fans

Farke: "… dann darf man nicht Gladbach-Trainer werden"

IMAGO/pepphoto

Nicht gerade wenige Fans hatten vor dem Anpfiff ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht. Es gab Pfiffe, als bei der Teamvorstellung der Name Farke an der Reihe war. Borussias Cheftrainer reagierte unaufgeregt auf die Unmutsäußerungen. "Wenn man nicht bereit ist, solche Situationen auszuhalten, darf man nicht Trainer von Borussia Mönchengladbach werden. Gerade dann nicht, wenn sich der Verein in einer Umbruchsituation befindet. Wenn es einfach wäre, könnte es jeder machen. Ich bin weit davon entfernt, das persönlich zu nehmen", sagte Farke nach dem 2:0-Sieg.

Er habe sich nach dem Stuttgart-Spiel, "bewusst schützend vor die Jungs gestellt", erklärte der Trainer weiter, "das kommt vielleicht nicht überall gut an, und dann fokussiert sich die Kritik ein bisschen mehr auf den Trainer. Aber ich bin alt genug und erfahren genug, um das auszuhalten. Das ist mir lieber, als wenn es sich auf die Spieler überträgt." Im Anschluss an die 1:2-Niederlage in Stuttgart hatten Farkes beschönigende Äußerungen zum Auftritt der Mannschaft nicht nur im Fanlager für reichlich Unverständnis gesorgt.

Wenn es einfach wäre, könnte es jeder machen.

Daniel Farke

Dass die Borussia den anstehenden Umbruch im Sommer zusammen mit Farke anpacken wird, hatte Roland Virkus am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Bochum-Spiel deutlich unterstrichen. "Daniel hat gezeigt, dass er das meistern kann. Er hat diese Chance verdient", lautete die klare Ansage des Sportdirektors. Farke erklärte nach dem 2:0 am Samstag: "Eine Umbruchsituation, das ist nie einfach. Ich wusste bei meiner Unterschrift: Gerade das erste Jahr wird herausfordernd, weil der Gruppe ein bisschen was fehlt, und es wird ganz bestimmt auch das eine oder andere Transferfenster dauern, bis wir wieder über andere Dinge wie Europa sprechen können und müssen. Dass dann ein Platz im Tabellenmittelfeld keine Euphorie auslöst, ist doch ganz normal."

Durch die drei Punkte gegen Bochum geht Gladbach als Zehnter in die letzten drei Spieltage der Saison. Die restlichen Aufgaben lauten: Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen, jeweils auswärts. Zum Abschluss empfangen die Fohlen dann den FC Augsburg im Borussia-Park.

Jan Lustig

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