Vor dem Aufsteiger-Duell gegen die SpVgg Bayreuth musste Rot-Weiss Essen einen späten Gegentreffer beim FC Ingolstadt wegstecken. Die Mannschaft von Christoph Dabrowski gab die Führung erneut spät aus der Hand und kassierte den 1:1-Endstand. Mit drei Wechseln im Anfangsaufgebot gingen die Hausherren in die Partie: Eisfeld und Young ersetzten Kefkir und Berlinski, die vorerst auf der Bank Platz nahmen. Dazu begann Harenbrock für den an Grippe erkrankten Tarnat, der bereits unter der Woche beim Auswärtssieg im Verbandspokal beim Wuppertaler SV gefehlt hatte.
Die SpVgg Bayreuth zeigte sich zuletzt in Torlaune und feierte nach dem turbulenten 3:2-Sieg in Osnabrück ein spektakuläres 5:3 über den FSV Zwickau. In Essen setzte Trainer Thomas Kleine deshalb lediglich auf einen Wechsel in der Startelf der Gäste und brachte Innenverteidiger Eder für Schwarz, der verletzungsbedingt nicht am Spielgeschehen teilnehmen konnte.
Kaum Highlights in Durchgang eins
Der erste Abschnitt startete zäh - und bot kaum spielerische Höhepunkte. Nachdem die Anfangsphase eher den Hausherren gehörte, sorgten die Gäste aus Bayreuth nach rund 16 Minuten erstmals für erhöhte Torgefahr. Eine Hereingabe von rechts köpfte Ziereis aus gut zwölf Metern in Richtung des Essener Kastens, den Keeper Golz dank einer starken Flugparade sauber halten konnte. Die Mühe hätte sich der Schlussmann wohl aber nicht machen müssen, da das Schiedsrichtergespann vor dem Kopfball eine Abseitsstellung des Gäste-Stürmers gesehen hatte.
In Folge dieser Chance kamen beide Mannschaften zwar regelmäßig in das letzte Angriffsdrittel, blieben aber in den entscheidenden Aktionen weitgehend blass. Nachdem auch Nollenberger mit einem eingegrätschten Abschluss an RWE-Torhüter Golz scheiterte (44.), ging es torlos in die Kabinen.
Herzenbruch per Schulter zur Führung
3. Liga, 25. Spieltag
Das Verbesserungspotential, das der erste Abschnitt offen ließ, erfüllte der zweite Durchgang. Erst blieben die Essener kurz nach dem Wiederanpfiff in Person von Harenbrock glücklos (46.), dann verpassten rund sieben Minuten später sowohl Rother als auch Herzenbruch eine Hereingabe nur knapp.
Letztgenannter machte es in der 61. Minuten besser und setzte eine Freistoß-Hereingabe des frisch eingewechselten Kefkirs mit der Schulter an den Innenpfosten, von dem die Kugel ins Tor abprallte. Für den 30-Jährigen war es der erste Treffer in der 3. Liga.
Rother erhöht wuchtig aus der Distanz
Sichtlich beflügelt von der Führung spielte RWE weiter mutig nach vorne, und durfte ein zweites Mal jubeln: Nachdem Rother den Angriff erst beinahe aufgrund eines Fehlpasses herschenkte, erarbeitete sich der Mittelfeldmann den Ball zurück und zog entschlossen aus der Distanz ab. Mit seinem Vollspannschuss überraschte er Bayreuths Schlussmann Kolbe, der sich zwar lang machte, das durchaus sehenswerte 2:0 allerdings nicht verhindern konnte (69.).
Dass Essen erneut eine Führung aus der Hand geben würde, war aufgrund der Spielanteile nach Rothers Treffer nicht zu erwarten. So kam es, dass das Duell der beiden Aufsteiger in einem verdienten und letztlich ungefährdeten Heimsieg für RWE endete.
Rot-Weiss Essen, dass nun ein ordentliches Polster auf die Abstiegsränge hat, muss am kommenden Samstag in Aue ran (14 Uhr). Zeitgleich ist die SpVgg Bayreuth zuhause gegen Waldhof Mannheim gefragt und muss dabei zwingend punkten, um nicht auf einem der bedrohlichen letzten vier Plätze zu stehen.