Im Vergleich zum 1:1 in Köln begann Erfurt mit exakt der gleichen Startformation. Dresden hatte gegen Trier mit 4:1 gewonnen, ging auf Grund großer personeller Sorgen jedoch stark verändert ins Match: Christ und der im Nachhinein gesperrte Oswald waren nicht dabei, dafür begannen Wansi und Scholze. Kennedy rückte vom Sturm ins Mittelfeld, der gelernte Stoilov begann wieder hinten links.
Die auswärtsschwachen Sachsen (null Punkte!) begannen vor prächtiger Kulisse im Steigerwaldstadion bärenstark. Der Wermustropfen für Trainer Christoph Franke: Die Chancenauswertung. Kennedy traf nach Lavrics Flanke aus kurzer Distanz den Querbalken, und auch Wansi, der völlig freistehend am glänzend reagierenden Reitmaier scheiterte, ließ eine "Hundertprozentige" aus. Überhaupt verhinderte der routinierte Ex-Wolfsburger im Rot-Weiß-Kasten gleich mehrfach einen Rückstand der Thüringer. Trotz zuletzt vier Heimsiegen ohne Niederlage wirkte Erfurt verunsichert und fand im ersten Abschnitt nichts ins Spiel. Allein Hebestreit sorgte durch einen Lattentreffer für ein Ausrufezeichen in der Offensive. Auf der Gegenseite entschärfte Reitmaier sechs Minuten vor der Pause noch einen weiteren Versuch Wansis, so dass es beim schmeichelhaften 0:0 blieb.
Mit Beginn der zweite Hälfte kam Erfurt besser zum Zug und drückte Dynamo verstärkt in die eigene Hälfte zurück. Mitten in die Drangperiode der Rot-Weißen fiel jedoch der Dresdner Führungstreffer. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld geriet Glödens Kopfballabwehr zu kurz. Lavric stand goldrichtig und schoss per Fallrückzieher zum 1:0 für Dynamo ein (66.). Es war der siebte Saisontreffer des Slowenen, der in den letzten Wochen richtig in Fahrt gekommen war (fünf Treffer in vier Partien). Der überraschende Rückstand bremste den Erfurter Angriffsschwung. Erst mit Stoilovs Platzverweis und der folgenden Überzahl rafften sich die Hausherren zu einem Schlussspurt auf. Es dauerte bis zur 85. Minute, ehe der letztlich verdiente Ausgleich fiel. Nach einem von Keeper Herber unnötig verschuldeten Eckball brachten die Dresdner den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Das Leder gelangte schließlich auf Umwegen zu David, der die Ecke ausgeführt hatte. Der frühere Nürnberger zog direkt ab und überraschte Herber, der die Kugel flach im kurzen Eck passieren ließ.
Dynamo Dresden holt im letzten Spiel vor der Winterpause seinen ersten Auswärtszähler, überwintert jedoch trotzdem auf einem Abstiegsplatz. Vor der Pause dominierten die Sachsen, nach dem Wechsel kam Erfurt auf und glich spät, aber nicht unverdient noch aus. Die Rot-Weißen bleiben im fünften Heimspiel in Folge unbesiegt.