In der Neuauflage des allerersten EM-Finals von 1984 zwischen Gastgeber England und Schweden, startete der Europameister von 1984 - also Schweden - besser. Die Skandinavierinnen präsentierten sich äußerst variabel und spielfreudig in der Offensive, in der im Vergleich zum 1:0 gegen Belgien die ehemalige Münchnerin Jakobsson den Vorzug vor Rytting Kaneryd erhielt.
Schwedischer Anfangswirbel
Und jene Jakobsson war es auch, die nach nicht einmal 30 Sekunden die Engländerinnen beinahe früh geschockt hätte, doch Torhüterin Earps verhinderte den Kaltstart (1.).
Und Earps stand weiter im Mittelpunkt: Die englische Nummer eins blieb auch gegen die durchgebrochene Blackstenius wachsam (8.). Nach der folgenden Ecke musste dann gar die Latte mithelfen, dass es weiter 0:0 stand. Earps konnte einen Kopfball von Blackstenius nicht verhindern, der Querbalken den ersten schwedischen Treffer dann schon (9.).
Halbfinale
Mit laufender Spielzeit stellten sich die Engländerinnen, die in gleicher Startelf wie beim 2:1 nach Verlängerung gegen Spanien antraten, dann aber besser auf das Offensivspiel des Gegners ein. Selbst gefährlich wurden die Lionesses aber lange nicht, denn Schweden stand um den Strafraum 33 Minuten lang sehr sicher.
Englands erster Angriff sitzt
In der 34. Minute hatte Mead dann aber nach Bronzes Flanke viel zu viel Platz und jagte die Kugel aus der Drehung in die Maschen. In der Folge waren die Gastgeberinnen besser drin, Schweden hatte die defensive Orientierung dagegen verloren.
England weiter effektiv
Es waren noch nicht einmal drei Minuten im zweiten Durchgang gespielt, da stimmte erneut die schwedische Zuordnung nicht. Diesmal nutzte es Bronze eiskalt aus und köpfte nach einer Ecke zum 2:0 ein (48.).
Earps pariert sehenswert
Die postwendende Antwort ließ die am langen Pfosten zu überraschte Ilestedt liegen (52.). Die dickere Chance war aber Blackstenius Abschluss mit dem Knie, Earps parierte sehenswert (65.).
Chancen waren also immer wieder da für Schweden, doch effektiver - und in der zweiten Hälfte auch defensiv deutlich stabiler - waren einfach die Lionesses, die dann aber auch einmal eine Großchance liegen ließen. Hemp beförderte eine flache Hereingabe der eingewechselten Russo aus drei Metern nur an die Latte (57.).
Englischer Jubel: Demonstriert von Williamson und Torhüterin Earps. IMAGO/Sportimage
Russo macht es sensationell
Russo ließ dann ebenfalls aus kurzer Distanz aus, schnappte sich aber selbst den Abpraller und brachte ihn sensationell mit dem Rücken per Hacke durch die Beine von Lindahl über die Linie (68.).
Der Treffer zog Schweden, das im Gegensatz zu England in der Anfangsphase einfach nicht effektiv genug war, endgültig den Stecker. Die Skandinavierinnen versuchten sich zwar noch einmal aufzubäumen, doch Lindahl ließ einen nicht allzu gefährlichen Distanzschuss durch die Finger zum 4:0-Endstand rutschen (76.).
Der Blick der Engländerinnen dürfte nun gespannt nach Milton Keynes gehen, wo am Mittwoch (21 Uhr LIVE! bei kicker) zwischen Deutschland und Frankreich der Finalgegner ermittelt wird. Das Endspiel findet am Sonntag (18 Uhr) im Londoner Wembley-Stadion statt.