Bundesliga

Emotionale Rückkehr

Sanogo, Schlaudraff, Zdebel und Saglik

Emotionale Rückkehr

Sanogo: Das zweite Tor zur rechten Zeit

Boubacar Sanogo

So war es beim ersten Mal: Boubacar Sanogo feiert sein Premieren-Tor für Hoffenheim. imago

Der Stürmer von der Elfenbeinküste feierte nach seinem Wechsel von Werder Bremen zum Aufsteiger Hoffenheim einen Traumeinstand bei den Kraichgauern. In seinem ersten Pflichtspiel für die Rangnick-Elf erzielte der 26-jährige Angreifer gleich einen Treffer. Mit seiner robusten Spielweise schob er seinen Cottbuser Gegenspieler Cadgas weg und traf zum 2:0-Endstand. "Das Spiel war für ihn eine Riesenchance, die er genutzt hat", freute sich Rangnick über Sanogos gelungenes Debüt. "Ein Tor, drei Punkte, was will man mehr. Das wird mir Selbstvertrauen geben", sagte der Angreifer, der in Deutschland bisher neben Bremen auch für den HSV (August 2006 bis Juli 2007) und den 1. FC Kaiserslautern (auf Torejagd ging.

Das mit dem Selbstvertrauen sollte sich allerdings nicht ganz erfüllen. Seit dem Tor vom 18. Spieltag wartet der Ibisevic-Ersatz auf Treffer Nummer zwei für 1899 – vielleicht klappt's ja ausgerechnet gegen Bremen, das in der Hinrunde mit ihm nur mäßig zufrieden war. Bei acht Einsätzen für die Hanseaten stand er nur einmal in der Startelf.

Schlaudraff: Rechtzeitig runter vom Sofa

Jan Schlaudraff

Querpass ins Glück: Jan Schlaudraff spielte gegen Leverkusen groß auf. imago

Er war einer der Neuzugänge, die bei Hannover 96 die Träume vom internationalen Geschäft reifen ließen. Als Jan Schlaudraff, ein wahrlich hoch veranlagter Offensivspieler, im vergangenen Sommer von den Roten an der Isar zu den Roten an der Leine wechselte, sollten damit die gestiegenen Ansprüche der Niedersachsen unterstrichen werden. Doch es kam anders. Die Hecking-Elf startete schwach, Schlaudraff startete schwach, und als er sich ein wenig gefangen hatte, stoppten ihn eine Knieverletzung und Leistenprobleme. Zwar konnte sich seine Quote sehen lassen - in 13 Ligaspielen der Hinrunde erzielte er fünf Tore und legte ein weiteres auf – doch er hinterließ nicht den Eindruck, dass er nach seinem Scheitern beim FC Bayern (8 BL-Spiele, einmal Startelf, kein Tor) nun in Hannover neu aufblühe.

Doch rechtzeitig vor dem Spiel an seiner alten Wirkungsstätte scheint der 25-Jährige wieder in bester Verfassung zu sein. "Ich fühle mich gut, weil ich seit zwei Wochen endlich beschwerdefrei bin. Ich hoffe, dass es jetzt so positiv weitergeht", so Schlaudraff, der sich im Januar einer Leistenoperation unterzogen hatte. Beim jüngsten 1:0 gegen Leverkusen überzeugte der spielintelligente Techniker auch durch Laufarbeit und Kampfeswillen. "So wollen wir ihn sehen. Er darf sich nun nicht aufs Sofa legen, sondern muss sich den Applaus jedes Mal aufs Neue erarbeiten", sagt sein Trainer Hecking. "Gegen Bayern sehe ich mich definitiv wieder in der ersten Elf", sagt Schlaudraff.

Elfmal Zdebel auf den Rängen

Duie Rückennummer von Thomas Zdebel

Tausendfach die "8": Die Rückennummer von Thomas Zdebel. imago

Wer erinnert sich nicht an diese Sonntags-Zeremonie im Bochumer Stadion: Rückrundenstart, 16.55 Uhr, der Stadionsprecher des VfL intoniert die Aufstellung der Bochumer und aus tausend Fan-Kehlen erschallt elfmal der Name "ZDEBEL". Den Kapitän, der für den VfL seit 2003 132 Bundesligaspiele und 30 Zweitliga-Partien runterriss, hatten die Verantwortlichen des Revierklubs nach Auffassung der VfL-Anhänger im Winter regelrecht vom Hof gejagt. Sportvorstand Thomas Ernst ließ damals durchblicken, dass der 35-Jährige massive Kritik geübt hatte: "Wir sind immer für offene Worte zu haben, aber man kann nicht einfach sagen, dass der Trainer weg muss."

Der Weg des ehemaligen polnischen Nationalspielers (14 Länderspiele, Rücktritt 2003) führte im Winter vom abstiegsbedrohten Bochum zum international ambitionierten Leverkusen. Bayer-Trainer Bruno Labbadia, der mit Jungspund Zdebel kurz beim 1. FC Köln zusammenspielte, ahnte wohl, dass seiner jungen Mannschaft ein wenig "Altersweisheit" gar nicht schaden kann. Gespielt hat Zdebel für Bayer bisher ein einziges Mal – beim glorreichen 4:1-Erfolg in Hoffenheim, als Vidal gesperrt war. Zwar merkte man dem Mittelfeld-Allrounder an, dass er das Tempo von Barnetta und Renato Augusto nicht ganz mitgehen konnte, doch dafür machte er in entscheidenden Situationen das Spiel langsam und war sich auch für taktische Fouls keineswegs zu schade. Das mag vielleicht nicht wirklich zum "schönen Leverkusener Spiel" passen, doch würde es dem derzeit leicht aktionistischen Auftreten der Bayer-Elf sicher weiterhelfen. Problem dabei: Thomas Zdebel verletzte sich vor dem Hannover-Spiel, dehnte sich das Innenband im Knie und fehlte auch gegen die Bayern im Pokal. All' das wird die Bochumer Fans aber sicher nicht davon abhalten, ihre frühere "Malocher-Ikone" mit dem einen oder anderen Sprechchor zu feiern.

Saglik will es Dzeko und Grafite zeigen

Mahir Saglik

Das erste Bundesligaspiel über 90 Minuten: KSC-Stürmer Mahir Saglik. imago

In der vergangenen Spielzeit schoss Mahir Saglik in 34 Regionalligaspielen 27 Treffer für den Wuppertaler SV. Klar, dass bei dieser Quote die Bundesliga hellhörig wird. Das Pech des 26-jährigen Stürmers ist, dass er sich beim VfL mit Dzeko und Grafite um die Plätze im Sturm rangelt - und die beiden gehören nun mal zu den Topstürmern der Liga.

Also wechselte der Strafraumstürmer auf Leihbasis im Winter zum KSC, um Spielpraxis zu sammeln. Im Derby gegen den VfB Stuttgart (0:2) stand der in Paderborn geborene Türke erstmals in einem Bundesliga-Spiel in der Startelf, auch wenn er nicht wirklich überzeugen konnte (kicker-Note 5).

KSC-Edmund Becker sah gegen die Schwaben dennoch gute Ansätze, so dass sich Saglik beim Duell mit seinem eigentlichen Arbeitgeber auch in der Startelf wiederfinden dürfte.