Tommy Stroot, Trainer des VfL, hatte beim 7:1 gegen Köln noch rotieren lassen, diesmal aber wieder auf seine beste Elf gesetzt. Gegen den Tabellendritten wollte er im Kampf um den Titel kein Risiko eingehen und drei Punkte mitnehmen. Es sollte anders kommen.
Die Eintracht, im Vergleich zum 3:2 gegen Leverkusen unverändert, machte ihren Plan für das Spitzenspiel direkt sichtbar: hinten flach aufbauen und vorn auf hohe Ballgewinne gehen, die schnell in Abschlüsse umgewandelt werden sollen.
Genau auf diese Art entstand die erste Großchance (Anyomi nach einem Konter, 17.) - und direkt anschließend das erste Tor. Denn die kurz ausgeführte Ecke sollte innen Nüsken abnehmen - weil die Frankfurterin aber am Ball vorbeischlug, drückte Pajor die Kugel versehentlich in den eigenen Kasten (17.).
Duo Prasnikar/Freigang und die große Liebe Konterspiel
Pajors unglücklicher Auftritt nahm Fahrt auf, als sie sieben Minuten später eine sehr hochkarätige Chance per Kopf nicht nutzte. Huths Flanke war der Polin perfekt serviert worden (24.). Langsam merkten beide Teams, wie das an diesem Tag laufen würde: Bei einer Mannschaft klappte alles, bei der anderen nichts.
Offensiv stach vor allem Freigang mit herausragenden Pässen und toller Übersicht heraus, hinten räumten Nüsken und Co. immer wieder sehenswert ab. Dass das 2:0 durch Anyomi wieder einem Konter und wieder einem Freigang-Zuspiel entsprang (45.)? Gewiss kein Zufall.
Gäste-Trainer Stroot stellte zur Pause um und brachte Waßmuth und Brand für Wilms und die angeschlagene Jonsdottir. Der erste Schwung war aber schnell verflogen, als das Duo Prasnikar/Freigang zwei weitere Konter mit traumwandlerischer Sicherheit ausspielte. Die DFB-Stürmerin traf zum 3:0 (61.), zum 4:0 (66.) - und nahm jegliche Luft aus der Partie.
SGE darf wohl wieder in der Königsklasse auflaufen
Geknickte Wölfinnen gaben zwar nie richtig auf, versuchten es noch einige Male über die Flügel, doch vergebens. Ihre erste von drei Titelchancen ist nun annähernd dahin: Der FC Bayern München hat bei zwei ausstehenden Spielen (darunter eines gegen Absteiger Potsdam) vier Punkte Vorsprung. Immerhin bleiben dem alten Meister noch die Endspiele im DFB-Pokal und in der Champions League.
Eintracht Frankfurt machte die abermalige Teilnahme an der ersten Champions-League-Runde so gut wie perfekt. Sechs Punkte Vorsprung vor Hoffenheim sollten den Hessinnen kaum noch zu nehmen sein.