Düsseldorfs Trainer Lorenz-Günther Köstner musste nach dem 1:1 bei 1860 München einen personellen Wechsel vornehmen. Bodzek fehlte wegen einer Gelbsperre, für ihn rückte Levels in die Innenverteidigung. Unions Coach Uwe Neuhaus stellte im Vergleich zum 0:0 gegen Dresden viermal um: Kreilach (nach abgesessener Gelbsperre), Terodde, Özbek und Brandy begannen für Kohlmann, Quiring, Nemec und Dausch.
Union begann feldüberlegen, die Fortuna abwartend und auf Konter lauernd. Der erste vernünftige Düsseldorfer Vorstoß brachte sofort Gefahr. Erat nutzte seine Freiräume auf rechts und suchte Benschop im Zentrum. Der Stoßstürmer rauschte in die Flanke, ohne jedoch Druck hinter den Ball zu bekommen (5.). Wenig später ließ Haas einen Benschop-Freistoß nach vorne klatschen, Halloran vergab die gute Nachschussmöglichkeit (9.). Die Hauptstädter suchten weiterhin nach Lücken im Düsseldorfer Bollwerk, bis auf wenige Mattuschka-Standards kamen die Gäste aber nicht in Strafraumnähe. Die Köstner-Elf setzte auf ihre schnellen Außenspieler Erat und Halloran, die durch ihre Rochaden viel Verwirrung in die Gäste-Defensive brachten.
Köhler muss früh runter
Bis auf ruppige Fouls fiel den "Eisernen" nicht viel ein, um die Düsseldorfer Souveränität zu beeinflussen. So musste Köhler wegen eines drohenden Platzverweises früh vom Platz, für ihn kam Dausch in die Partie (23.). Und auch Terodde stand kurz vor einem vorzeitigen Ausschluss, als er Levels ummähte und mit Gelb noch gut bedient war (22.).
Der 21. Spieltag
Mit fortlaufender Spieldauer erarbeiteten sich die Fortunen ein deutliches Chancenplus. Liendl hatte nach einem Erat-Zuspiel die große Chance zur Führung, vergab von der Strafraumkante jedoch knapp (28.). Erat drehte immer mehr auf, scheiterte zunächst aber noch am starken Haas (32.). Drei Zeigerumdrehungen später war es dann passiert: Schönheim patzte bei einem langen Ball und lenkte das Leder genau zu Erat. Der sah aus 20 Metern, dass Haas zu weit vor seinem Kasten stand und schlenzte das Spielgerät sehenswert in die Maschen (35.).
Union versuchte viel über die linke Angriffsseite, doch fanden sämtliche Flanken keinen Abnehmer im Zentrum. So ging es mit einer verdienten Düsseldorfer Pausenführung in die Kabinen.
Parensen und Mattuschka im Alu-Pech
Die Gäste kamen mit viel Elan zurück auf das Spielfeld, bewegten sich mehr und schufen so Anspielstationen in vorderster Front. Folgerichtig ließen die ersten Möglichkeiten nicht lange auf sich warten: Erst landete Parensens verunglückte Flanke am Lattenkreuz (47.), dann knallte Mattuschka aus elf Metern an den Pfosten (54.). Vor allem Parensen und Dausch entfachten auf der linken Seite viel Feuer, Fortunas Rechtsverteidiger Balogun wirkte nun deutlich überfordert. Dausch war es dann auch, der den verdienten Ausgleich auflegte. Seine Flanke landete bei Brandy, der aus spitzem Winkel unter die Latte einschoss (58.).
Köstner reagierte auf seine schwächelnden Männer und brachte Hoffer für Liendl (61.), um fortan mit zwei Spitzen stürmen zu lassen. Mehr als ein Abseitstor von Erat (74.) sprang aber nicht heraus. Immerhin nahmen die Hausherren ihren Gästen nun den Offensivwind der Anfangsminuten aus den Segeln, das Spiel war wieder ausgeglichen.
Allerdings erinnerte das Geschehen auf dem Rasen nun sehr an den ersten Durchgang. Union war feldüberlegen, erspielte sich aber keine Chancen. Auch weil die Flanken allesamt zu ungenau waren. Der tiefe Platz forderte in der Schlussphase seinen Tribut ein, sodass weder hüben noch drüben der Lucky Punch gelang.
Am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) muss die Fortuna nach Bochum. Bereits am Freitag (18.30 Uhr) empfängt Union den FSV Frankfurt.