Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht baute seine Mannschaft im Vergleich zum 2:1-Auswärtserfolg beim Karlsruher SC zweimal um - nicht ganz unfreiwillig: Zimmermann fehlte den Lilien aufgrund von Adduktorenproblemen und stand nicht mal im Kader, ihn ersetzte Isherwood in der Innenverteidigung. Zudem begann Karic für Ben Balla (Bank).
Borussia-Coach Daniel Farke rotierte nach dem 2:2 beim VfL Wolfsburg auf zwei Positionen: Netz startete für Bensebaini links hinten, Ngoumou für Kapitän Stindl.
Früher Sommer-Schock
DFB-Pokal - 2. Runde
Der Zweitliga-Spitzenreiter ging hochmotiviert und klar strukturiert in die Partie mit dem Favoriten, der nach nur vier Minuten einen Schock-Moment erlebte. Ersatzkapitän Sommer knickte um, nachdem er einen harmlosen Ball aus der Luft gepflückt hatte. Der Schweizer biss auf die Zähne, ehe er nach 13 Minuten doch durch Sippel ausgetauscht werden musste.
Dieser war zehn Minuten nach seiner Einwechslung erstmals geschlagen: Gladbach bekam bei einer tollen Darmstädter Kombination keinen Zugriff in den Zweikämpfen, sodass Tietz abgezockt einschießen durfte (23.). Kurz darauf hielt sich auch noch Hofmann die Schulter, der Nationalspieler konnte aber zumindest bis zur Halbzeit weitermachen.
Bader an die Latte - Stindl kommt, Gladbach trifft
Nach einer halbe Stunde wäre es beinahe noch dicker für Gladbach gekommen, doch Bader traf aus der zweiten Reihe und aus dem Stand mit seinem wuchtigen Versuch nur den Querbalken (33.). Der Wachmacher für die Gäste, die in der Folge durch Thuram, Ngoumou und Plea zu guten Chancen kamen (37., 40., 41.).
Mit dem Seitenwechsel brachte Farke für den angeschlagenen Hofmann Kapitän Stindl. Tatsächlich zeigten die Fohlen in den ersten Minuten ein anderes Gesicht und belohnten sich bereits nach drei Minuten: Plea setzte Netz links im Strafraum mustergültig in Szene, der ehemalige Hertha-Profi schoss wuchtig rechts unten ein - 1:1 (48.).
Die unmittelbare Antwort blieb Darmstadt im Halse stecken, als Manu nach einem Freistoß unbedrängt an den rechten Pfosten köpfte (50.). Auf der Gegenseite hätte es Elfmeter geben müssen, doch die Pfeife von Referee Robert Schröder blieb nach Müllers Grätsche gegen Thuram stumm (52.).
Bader drischt den Ball über die Latte
In der Folge verflachte die Partie zunehmend, ehe Bader die Zuschauer eine Viertelstunde vor Schluss wieder von ihren Sitzen riss. Aus fünf Metern drosch der Darmstädter den Ball aber über den Querbalken (76.). Drei Minuten später durften die SVD-Fans dann aber doch jubeln: Nach einem missglückten Abstoß von Sippel schickte Mehlem den gerade erst eingewechselten Seydel auf die Reise, der mit Hilfe des rechten Innenpfostens auf 2:1 stellte (79.).
Farke wechselte dreimal, um irgendwie doch noch die Wende herbeizuführen. Lieberknecht reagierte ebenfalls und musste mitunter auch Matchwinner Seydel vom Platz holen, weil dieser Schmerzen im hinteren Oberschenkel verspürte. In den letzten Zügen der Partie versuchte es Gladbach mit hohen Bällen, die gegen die Lilien-Hünen Pfeiffer und Isherwood aber keine gute Idee waren. So blieb es beim überraschenden Erfolg des Zweitliga-Tabellenführers.
Nach dem euphorisierenden Pokalsieg empfängt Darmstadt schon am Freitagabend (18.30 Uhr) die formstarken Kieler am Böllenfalltor, während die Gladbacher genau 24 Stunden später die Eintracht aus Frankfurt zu Gast im Borussia-Park haben.