Darmstadts Coach Dimitrios Grammozis veränderte seine Startelf gegenüber dem 2:2 in Bochum auf zwei Positionen: Stark und Heller rückten für Skarke und Schnellhardt ins Team.
Karlsruhes Trainer Alois Schwartz musste nach dem 1:1 gegen Heidenheim einmal umstellen: Groiß begann für Fröde, der nach Magen-Darm-Beschwerden noch nicht wieder bei 100 Prozent war und zunächst auf der Bank Platz nahm.
Bei strömendem Regen und aufgeweichtem Rasen starteten beide Teams ohne langes Abtasten, auf beiden Seiten führten ruhende Bälle zu Gefahr. Als Stark nach einer abgewehrten Ecke aus dem Rückraum zum Schuss kam, landete der Ball links vor dem Tor bei Dumic, der schnell schaltete und aus der Drehung einschoss (7.). Der Jubel war groß, ebenso die Ernüchterung nur zwei Minuten später: Hofmann profitierte von Wanitzeks Ecke und davon, dass Lilien-Torwart Stritzel erst herauskam und dann im Niemandsland verharrte, per Kopf stellte Karlsruhes Toptorschütze mit seinem sechsten Saisontor auf 1:1 (9.).
Der Auftakt war furios, doch dann wurde es ruhiger in beiden Strafräumen: Darmstadt hatte mehr Ballbesitz und suchte nach Lücken im kompakten Abwehrverbund der Gäste. Viel ging über die rechte Seite, Herrmann und Heller marschierten die Linie entlang, fanden bei ihren Flanken aber selten einen Abnehmer. Bis auf einen Abschluss von Herrmann aus der zweiten Reihe fanden die Lilien kein Durchkommen (18.).
KSC: kompakt und konterstark
Daran änderte sich auch im weiteren Verlauf nicht viel, auch wenn Paik mit einer guten Einzelaktion seine Chance witterte, aus ähnlicher Position wie Herrmann jedoch ebenfalls etwas zu hoch zielte (38.). Auf der Gegenseite begnügten sich die Karlsruher mit Defensivarbeit und vereinzelten schnellen Gegenstößen. Ein solcher führte zur besten Chance vor der Pause, Stiefler schickte Hofmann gegen die hoch stehende SVD-Defensive in den Lauf. Der Stürmer verpasste jedoch seinen zweiten Treffer und schob den Ball am linken Pfosten vorbei (42.).
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Darmstadt kam druckvoll aus der Pause und verbuchte die erste gute Möglichkeit des zweiten Durchgangs: Nach einer feinen Konter-Kombination kam Heller links im Strafraum mit dem rechten Fuß zum Schuss, seinem Abschluss fehlte aber die letzte Überzeugung (52.). Gleiches galt für den gebürtigen Karlsruher und langjährigen KSC-Spieler Mehlem, der den Ball 15 Meter vor dem Tor annahm und dann verlor, statt direkt abzuziehen (59.).
Während die Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte an Darmstadt gegangen war, glichen sich die Kräfteverhältnisse im Anschluss wieder aus. Der KSC reagierte größtenteils und ließ die Angriffsbemühungen der Grammozis-Elf abprallen. Wenn die Südhessen mal zum Abschluss kamen, dann landete der Ball zumeist über dem Querbalken, so auch bei Skarkes 18-Meter-Schuss (71.).
Lorenz' krummes Ding
Es lief alles auf ein unspektakuläres Remis hinaus, als den Heimfans plötzlich der Atem stockte: Lorenz hatte aus der zweiten Reihe vermeintlich harmlos abgezogen, doch Dumic fälschte den Ball tückisch ab. Stritzel war bereits in die andere Ecke unterwegs und hechtete dem Ball vergeblich hinterher, der an den linken Pfosten und dann in die Arme des Schlussmanns kullerte (79.). Grammozis' offensive Wechsel brachten nicht die erhoffte Wirkung, Dursuns Treffer zählte aufgrund einer Abseitsposition zu Recht nicht (90.). Auf beiden Seiten wurde es ein letztes Mal brenzlig: Stiefler und Groiß verpassten den Lucky Punch für die Gäste (90.+2), in der letzten Aktion der Partie brachte Honsak den Ball aus dem Getümmel nicht über die Linie (90.+4).
Dann war Schluss. Die Lilien bleiben zum siebten Mal in Folge ohne Sieg und damit im Tabellenkeller hängen. Der KSC fährt dagegen bereits den siebten Auswärtspunkt ein und wird damit etwas besser leben können. Darmstadt gastiert nach der Länderspielpause am Samstag, den 19. Oktober, (13 Uhr) auf St. Pauli. Für Karlsruhe geht es tags darauf (13.30 Uhr) in Bochum weiter.