Wieder einmal hat sich der SV Sandhausen aus der kleinen 14.000-Einwohner-Gemeinde in der Kurpfalz schadlos in der 2. Liga gehalten, wieder einmal verliert der Verein nach einer stabilen Saison aber auch zwei seiner Leistungsträger an die Konkurrenz. Sandhausens Boss Jürgen Machmeier (55) äußert sich im kicker-Interview über den erneuten Umbruch im Team und sieht darin eine Chance.
Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers hat eine "Schlüsselverpflichtung" für die kommende Saison in der Regionalliga Südwest getätigt: Mit der Erfahrung von 73 Zweitligaspielen und 84 Einsätzen in der 3. Liga wechselt Innenverteidiger Daniel Schulz (30) ablösefrei vom SV Sandhausen zu den "Blauen" und erhält dort einen Vertrag bis 2019. In der abgelaufenen Saison absolvierte der 1,91 Meter große Schulz 15 Partien für SVS. "Er ist ein Führungsspieler, der unserer Abwehr in den nächsten Jahren die Stabilität geben soll, die wir benötigen, um unsere Ziele zu erreichen", sagte Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer.
Vier Punkte holte Sandhausen in den drei Spielen nach der Winterpause. Trotz der jüngsten Niederlage gegen Freiburg (0:2) ist Trainer Alois Schwartz mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) reist der SVS nun nach Bochum zum Tabellenfünften. Da Sandhausen bislang "immerhin 17 Auswärtspunkte" geholt hat, ist Schwartz zuversichtlich.
Am Sonntag um 15.30 Uhr (LIVE! bei kicker.de) bestreitet der SV Sandhausen sein letztes Heimspiel in dieser Saison gegen den FC Ingolstadt. Schon vor der Partie hat der Zweitligist eine weitere Personalie festgezurrt. So bleibt Abwehrspieler Daniel Schulz über die zu Ende gehende Spielzeit hinaus am Hardtwald.
Sieben Punktspiele, dazu eins im Pokal, ist Sandhausen unbesiegt und hat seit 705 Minuten kein Tor kassiert. Einst war der SV mit 39 Gegentreffern die Schießbude der Liga.
Waren die so schlecht oder wir so gut? Trainer Frank Leicht wusste auch drei Tage nach dem 4:1 in Burghausen nicht so recht, wie er Sandhausens Kantersieg zum Auftakt einordnen sollte: "Zumindest waren die Burghäuser nicht viel schlechter als vor drei Monaten." Im April hatte Sandhausen noch eine 2:5-Pleite kassiert und musste um den Klassenerhalt bangen.
Der SV Sandhausen bastelt eifrig am Kader für die kommende Saison: Torwart Frederic Löhe, der einen Vertrag bis 2012 beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach hat, wird für ein Jahr an die Kurpfälzer ausgeliehen. Zusammen mit Löhe verpflichtete Sandhausen auch den Ex-Mainzer Zweitligakeeper Daniel Ischdonat vom FSV Frankfurt. Und die Defensive wird künftig Daniel Schulz von Union Berlin verstärken.
Daniel Schulz und Hüzeyfe Dogan erhalten keinen neuen Vertrag und müssen den Zweitligisten 1. FC Union Berlin verlassen. "Wir haben mit ihnen gesprochen. Ihre Verträge werden nicht verlängert", erklärte Union-Trainer Uwe Neuhaus am Freitag. Zuvor hatte der Verein bereits Michael Bemben, Marco Gebhardt und Carsten Busch mitgeteilt, dass sie nach dem Saisonende gehen müssen.
Er wird sich auch das Spiel gegen England am heutigen Montag nicht entgehen lassen. "Natürlich", sagt Daniel Schulz (23), "fiebere ich vorm Fernseher mit." Unions Kapitän hat einen besonderen Bezug zur deutschen U-21-Auswahl, die in Schweden derzeit um die kontinentale Krone kämpft.
Es gab in der Vorbereitung der Berliner Trainingseinheiten, da durfte nicht gegrätscht werden. Trainer Uwe Neuhaus wollte so auf Kunstrasen weitere Verletzungen verhindern. Spätestens nach der blamablen 1:2-Generalprobe beim Fünftligisten Germania Schöneiche soll das vorbei sein. "Schon vor dem Spiel habe ich gesagt, dass Schluss mit körperlosem Spiel ist", forderte Neuhaus.
Weniger als 5017 Zuschauer waren in dieser Saison noch nicht in den Jahn-Sportpark gekommen. Doch die der TV-Liveübertragung geschuldete Minuskulisse störte Union-Präsident Dirk Zingler nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Kickers Emden nicht wirklich. "39 Punkte in der Hinrunde sind eine Klasseleistung. Wenn wir noch gegen Bayern München II Punkte holen, können wir in Ruhe in den Weihnachtsurlaub gehen."
Daniel Schulz ist zurück. In Unterhaching stand der Verteidiger des 1. FC Union erstmals wieder auf dem Platz - und das gleich von Beginn an. Monatelang, seit dem 19. April, musste der 22-Jährige zuvor wegen eines Innenmeniskusrisses tatenlos zuschauen.