1. SPIELTAG
Vom ambitionierten Chemnitzer FC der Vorsaison ist aufgrund finanzieller Probleme personell nicht mehr viel übrig geblieben. Gegen Carl Zeiss Jena schickte Trainer Christian Tiffert mit Reutter, Felix Müller, Ampadu Wiafe, Lihsek, Erlbeck und Smith sechs Neuzugänge ins Rennen. Hinzukamen mit der neuen Nummer 1 Wunsch, Schreiber, Mensah und Walther junge Spieler, die bislang keine unumstrittenen Stammspieler gewesen sind. Einzig Tobias Müller gehörte zur Gruppe der Erfahrenen und bisher Gesetzten, wurde in der Vergangenheit aber auch von größerem Verletzungspech gebeutelt.
Bei Jena standen hingegen wesentlich mehr bekannte Gesichter in der Startelf: Trainer René Klingbeil schickte die Neuzugänge Endres und Richter ins Rennen, die ebenfalls verpflichteten Löder und Kleeschätzky saßen erstmal auf der Bank.
Leidenschaftliche Chemnitzer
Sofort nach Anpfiff drückten erstmal die Gäste, ein Lämmel-Freistoß rauschte in der 4. Minute nur knapp über die Querlatte. Danach konnte Chemnitz die Thüringer wieder besser vom eigenen Tor fernhalten.
In der 18. Minute hatten die Heimfans den Torschrei auf den Lippen: Schreiber brachte den Ball von links flach in den Strafraum, Mensah traf in zentraler Position die Kugel nicht richtig, sodass Kunz nach starkem Fußreflex zupacken konnte.
Die großen Torszenen waren anschließend Mangelware, Chemnitz ging leidenschaftlich in die Zweikämpfe, die favorisierten Gäste kamen somit nicht richtig zur Entfaltung.
Bis zur Pause verharrte die Begegnung auf überschaubarem Niveau. Mit der letzten Aktion vor dem Halbzeitpfiff schnupperte der CFC noch einmal an der Führung. Nach einem Eckball wurde ein Smith-Kopfball abgeblockt, Erlbeck setzte im Gewühl nach, doch Kunz tauchte ab und hielt.
Wunsch ist auf dem Posten
Nach Wiederbeginn verlagerte sich das Geschehen vermehrt in die Chemnitzer Hälfte, doch Jena fand zunächst keine Lücke für Torchancen. Bis zur 63. Minute, dann setzte Richter aus gut 16 Metern einen Linksschuss an, der von Schreiber abgefälscht und von Wunsch in höchster Not über die Latte gelenkt wurde.
MEHR ZUR rEGIONALLIGA NORDOST
Jena hatte jetzt ein Übergewicht, gerade der eingewechselte Zank kam wiederholt vielversprechend in Position, machte daraus aber zu wenig. Gegenangriffe glückten den Gastgebern in dieser Phase so gut wie nie.
Erst gegen Ende zeigte sich der CFC wieder vorne. Stagge kam in der 84. Minute nach einem Eckstoß im Strafraum völlig frei zum Kopfball, doch sein zu unplatzierter Versuch war leichte Beute für Kunz. Kurz darauf wehrte der Gäste-Torwart einen Aufsetzer des auffälligen Ampadu Wiafe zur Seite ab.
Nachdem auf der Gegenseite Löder eine Überzahlsituation nach einem Konter nicht nutzen konnte, sondern von Schreiber fair vom Ball getrennt wurde, schien klar, dass es an diesem Samstag keinen Sieger geben würde. Und so kam es auch.
Das 0:0 war in Summe ein gerechtes Ergebnis, das vor allem Chemnitz für die kommenden Aufgaben Mut einhauchen dürfte. Denn klar scheint: Auch mit dem neuen Kader kann die Tiffert-Elf in dieser Liga mithalten. Jena zeigte phasenweise seine Spielkultur, muss aber noch wesentlich mehr aus seiner optischen Überlegenheit machen, wenn es etwas mit dem Titelkampf werden soll.
Die nahe Zukunft beider Samstags-Kontrahenten ist eng mit Mecklenburg-Vorpommern verknüpft: Chemnitz gastiert am 2. Spieltag bei der U 23 von Hansa Rostock, Jena spielt daheim gegen den Greifswalder FC.