Der Torschütze und sein Vorbereiter: Klose (re.) lässt sich von Hunt feiern. dpa
Werder-Trainer Schaaf musste im Vergleich zum 1:0 gegen Nürnberg auf Mertesacker (Meniskus-OP) verzichten, für den Owomoyela links in der Viererkette auflief. Pasanen rückte nach innen, Borowski (nach Leisten-OP) spielte für Almeida von Beginn an. Bei Alkmaar, das in der Ehrendivision in Breda mit 4:1 gewann, spielte nach dem 0:0 im Hinspiel Luirink für Steinsson.
Zunächst tat sich nicht viel im Weserstadion. Der Gast aus Alkmaar versteckte sich nicht und ließ Werder spüren, dass sie gewillt waren, das spielerische Zepter auch auswärts zu übernehmen. Nach gut zehn Minuten kristallisierten sich aber die Norddeutschen als kombinationssicherer und spielfreudiger heraus. Die erste Möglichkeit hatte Klose in der 11. Minute, der Bremer mit Ladehemmung scheiterte aber aus 12 Metern an Keeper Waterman.
Fünf Minuten später war es aber soweit: Nach einem Abschlag von Wiese bekamen die Niederländer das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Borowski spielte einen Doppelpass mit Diego, letztlich verwandelte der lange verletzte Bremer, der zum ersten Mal seit dem 25. Februar (2:2 gegen Gladbach) wieder in der Startelf stand, aus 14 Metern ins lange Eck.
Viertelfinale, Rückspiele
Doch die van-Gaal-Elf steckte nach dem Rückstand nicht auf. Arveladzes abgefälschter Schuss landete noch knapp neben dem Tor (26.), in der 32. Minute schaffte AZ jedoch den Ausgleich. Dembeles knallharter Schuss aus 18 Metern schlug unhaltbar für Wiese im linken, unteren Toreck ein.
Rauf und runter ging es in der Folgezeit im Weserstadion. Beide Teams spielten mit offenem Visier und schlugen ein hohes Tempo an. In der 37. Minute schaffte es Werder, erneut in Front zu gehen. Vranjes bediente den gestarteten Hunt, der uneigennützig auf Klose querlegte. Nach 1158 Minuten beendete der Nationalspieler seine Torflaute, indem er den Ball mit einer Grätsche im leeren Tor unterbrachte. Es war der ersten Treffer im laufenden UEFA-Cup-Wettbewerb für Klose. In der 40. Minute zappelte der Ball wieder auf der anderen Seite im Netz - doch Referee Riley entschied nach dem vermeintlichen Treffer von Jaliens nach einer Ecke auf Foul an Wiese. Eine undurchsichtige Situation, die durchaus diskussionswürdig erschien. Es war der letzte Aufreger in einer abwechslungsreichen ersten Hälfte, die zahlreiche Höhepunkte zu bieten hatte.
Louis van Gaal reagierte zur Halbzeit und brachte Schaars für den Gelb-Rot-gefährdeten Luirink. Die erste Chance im zweiten Spielabschnitt gehörte wieder Werder. Bei einem 20-Meter-Freistoß von Naldo rutschte Keeper Waterman der Ball unter dem Körper durch, doch das Leder hoppelte Millimeter am Tor vorbei (48.). Beide Teams schienen danach eine kleine Verschnaufpause zu brauchen. Die Partie gestaltete sich zunächst ausgeglichen - bis Klose wieder in Erscheinung trat. Diego kam auf der rechten Seite zum Flanken, der Werder-Angreifer hatte in der Mitte das richtige Timing beim Kopfball und traf mit einem wahren "Torpedo" zum 3:1 (62.). Danach war der Widerstand der Gäste gebrochen. Zwar bemühte sich Alkmaar weiterhin, doch der van-Gaal-Truppe fehlte in der Offensive gegen die gut gestaffelte Verteidigung der Bremer die nötige Durchschlagskraft.
Torschütze und Vorbereiter: Bremens Spielmacher Diego. dpa
Nach einer feinen Ballstafette machte der bärenstarke Diego in der 82. Minute alles klar. Vorausgegegangen war wie schon beim 1:0 ein Doppelpass, Klose war diesmal der Vorbereiter. Allein vor Waterman ließ der Brasilianer dem AZ-Schlussmann keine Chance. Der eingewechselte Schindler hätte in den Schlussminuten noch auf 5:1 erhöhen können, scheiterte aber im Eins gegen Eins an Waterman.
Werder schafft den Einzug ins Halbfinale und trifft dort auf Espanyol Barcelona, das Benfica Lissabon aus dem Wettbewerb warf. Am Donnerstag, 26. April, treten die Norddeutschen zunächst bei den Katalanen an. Am Sonntag reist die Schaaf-Truppe aber erstmal nach Dortmund.