Nach dem 1:1 am vergangenen Freitag bei Dynamo Dresden brachte Eintracht-Coach Michael Krüger zwei neue Spieler: Rodrigues und Caruso spielten für Tauer und Fuchs. Bei den Offenbachern musste Trainer Hans-Jürgen Boysen im Vergleich zum 2:5 gegen 1860 München auf die verletzten Happe (Zerrung) und Türker (Bänderanriss in der Schulter) verzichten, für die Müller und Wandeir in die Startelf rutschten. Zudem spielte Mokhtari für Wörle.
Die Anfangsphase vor stimmungsvoller Kulisse an der Hamburger Straße gehörte den Braunschweigern. Bereits nach zehn Minuten hatten die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen, doch Rische stand nach einem Kuru-Lattenknaller im Abseits.
Die Offenbacher überstanden den Anfangsdruck der Niedersachsen aber schadlos und machten nach 18 Minuten das erste Mal auf sich aufmerksam: Nach einem Freistoß von der linken Seite kam Siegert zum Kopfball, der Mittelfeldspieler zielte aber über das Tor.
In der Folgezeit konnte sich zwar Eintracht Braunschweig ein optisches Übergewicht erspielen, doch die Pässe in die Spitze waren zu unpräzise, um die Kickers-Abwehr vor Probleme zu stellen. Da auch die Hessen bei ihren wenigen offensiven Aktionen nicht gerade Gefährlichkeit ausstrahlten, blieben Strafraumszenen bis zur Pause Mangelware. Kurz vor der Pause hatte dann Kuru nach einer Graf-Flanke plötzlich die große Möglichkeit zur Führung, doch der Torjäger schoss freistehend aus kurzer Distanz über das Tor.
Ohne personelle Veränderung betrat die Eintracht wieder den Rasen, bei den Offenbachern ersetzte Kanyuk den blassen Wandeir im Sturm. Am Spielgeschehen änderte sich zunächst wenig. Braunschweig bemühte sich, doch dem Krüger-Team fehlten die spielerischen Elemente, um die Offenbacher in Gefahr zu bringen. Die Hessen warteten aus einer massierten Deckung auf ihre Konterchance.
In der 68. Minute fiel dann doch die Führung für die Braunschweiger - bezeichnend, dass eine Standardsituation dem 1:0 vorausging. Graf lupfte einen Freistoß in den Strafraum, im Zweikampf mit Rische bugsierte Schumann den Ball über die eigene Linie.
Erst nach dem Rückstand legten die Kickers ihre Passivität ab und versuchten nun, noch zum Ausgleich zu kommen. Dadurch bot sich den Niedersachsen mehr Platz zum Kontern. Und erneut eine Standardsituation brachte dann die Entscheidung: Der eingewechselte Fuchs köpfte einen Graf-Freistoß genau in den rechten Torwinkel (90.).
Ein Eigentor von Daniel Schumann brachte Eintracht Braunschweig im Duell der beiden Aufsteiger auf die Siegerstraße. Die beiden Traditionsmannschaften boten lange Zeit nur Magerkost, erst nach dem Führungstor nahm die Partie an Fahrt auf. Die Eintracht bleibt damit im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage, die Kickers dagegen verloren zum zweiten Mal in Serie.