Zunächst ohne WM-Rückkehrer Asano, der auf der Bank saß, ging Bochum-Coach Thomas Letsch das Projekt Nichtabstieg an. Einen Neuzugang beorderte er in Keven Schlotterbeck in die Startelf, Kunde musste zunächst von der Seitenlinie aus zuschauen.
Hertha-Trainer Sandro Schwarz vertraute in großen Teilen seinen Stammkräften. Auf der linken Abwehrseite spielte Mittelstädt, der erst kürzlich seinen Vertrag verlängert hatte. Zudem stand der 20-jährige Scherhant erstmals in der Bundesliga in der Startformation. Jovetic fehlte aufgrund muskulärer Probleme.
Trotz dreier Heimsiege in Serie begann der VfL an der Castroper Straße relativ passiv, die Gäste kamen deutlich besser rein, auch wenn Bochums Förster die erste gute Chance hatte (5.).
Bundesliga - 16. Spieltag
Tousarts Treffer zählt nicht - Hofmann nickt ein
Auf der Gegenseite fiel der erste Treffer durch Tousart nach schöner Vorarbeit von Richter (11.). Das Tor zählte jedoch nicht, da Boetius in der Situation zuvor einen Ball erst hinter der Grundlinie in die Mitte geflankt hatte - VAR Daniel Schlager sah, dass der Ball bereits im Aus gewesen war. Bitter für Hertha, da die Szene einige Sekunden zuvor stattgefunden hatte und der VfL die Kugel durch Janko eigentlich längst wieder hatte.
In den ersten 20 Minuten wurde der VfL in der gegnerischen Hälfte nicht mehr vorstellig, das änderte sich dann aber schlagartig: Förster hob die Kugel gefühlvoll in den Fünfmeterraum, wo Hofmann hochstieg und seinen fünften Saisontreffer erzielte (22.).
Das sorgte für einen kleineren Bruch im Spiel, da Hertha nun gegen den Rückstand anlaufend ideenlos agierte und zu keinerlei Chancen mehr kam. Ganz anders nun die Bochumer, die vor allem über Standards gefährlich wurden, Stöger hob einen Freistoß aus zentraler Position an die Latte (34.).
Schlotterbeck trifft beim Debüt, Hofmann doppelt
Bochum blieb aber weiter dran und konnte kurz vor dem Pausenpfiff durch einen Debütanten erhöhen: Försters Ecke flog an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum, am langen Pfosten stahl sich Schlotterbeck davon und erzielte seinen Premierentreffer für die Bochumer (44.).
Aus der Pause kamen die Berliner wieder etwas offensiver und erarbeiteten sich drei Ecken am Stück. Die letzte allerdings wurde zum Bumerang, denn der VfL konterte über Antwi-Adjei perfekt. In der Mitte stand erneut Hofmann und zog ab, sein abgefälschter Schuss ging genau über Christensen hinweg ins Tor (56.).
Schwarz musste reagieren, brachte Serdar, Maolida und Ngankam (61.) und stellte auf zwei Stürmer um. Das änderte zunächst jedoch wenig, da Bochum stabil stand und keinerlei Probleme hatte, die Angriffsversuche der Gäste abzuwehren. Mehr noch: Eher hätten die Gastgeber noch erhöhen können, der eingewechselte Asano vergab aber frech (73.), Hofmann verpasste seinen Dreierpack (74.).
Serdars Treffer kommt zu spät - Bochumer Serie hält an
Auf der Gegenseite sendete Ngankam mit seinem Kopfball an die Latte noch einmal ein Signal (77.), dem aber erst zehn Minuten später ein Treffer durch Joker Serdar folgen sollte (87.) - zu spät, die Gäste gingen als Verlierer vom Platz.
Während Hertha BSC nun bereits das vierte Auswärtsspiel in Folge verlor und auf Rang 17 abrutscht, fuhr der VfL den vierten Heimsieg in Serie ein und verabschiedet sich für den Moment von den Abstiegsrängen.
Hertha BSC empfängt bereits am Dienstag den VfL Wolfsburg (Anstoß 20.30 Uhr). Für Bochum geht es am Mittwoch weiter. Dann ist der VfL bei Bayer Leverkusen zu Gast (20.30 Uhr).