Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus nahm nach dem 2:2 in Fürth nur eine Änderung vor: Behrendt rückte nach abgesessener Gelbsperre wieder neben Börner in die Innenverteidigung. Dafür nahm Ersatz Pieper wieder auf der Bank Platz.
Aues Coach Daniel Meyer tauschte nach dem 1:3 in Dresden dagegen dreimal Personal: Anstelle von Rizzuto (Angina), Zulechner (Blessur) und Herrmann (Bank) standen Strauß, Samson und Iyoha von Beginn an auf dem Rasen.
"Sie hatten in den letzten Wochen einen Aufwärtstrend", warnte Gäste-Trainer Meyer seine Mannschaft vor dem Anpfiff - und so legte die Arminia auch los: Gerade über Clauss' rechten Flügel fuhren die Hausherren in den Anfangsminuten Angriff um Angriff, mit hohen Hereingaben wurde besonders Mittelstürmer Klos - der seinen Vertrag zuletzt um zwei weitere Jahre verlängert hatte - gesucht. Die erste gute Gelegenheit hatte aber sein Sturmpartner Voglsammer (4.), dem zwei Zeigerumdrehungen dann die verdiente frühe Führung gelang: Klos initiierte per schnellem Einwurf einen Vorstoß über Clauss, der die Kugel von rechts in die Mitte gab. Dort kam der eingrätschende Voglsammer etwas glücklich heran und brachte den Ball zuletzt mit dem Arm im Tor unter - der Treffer zählte, 1:0 (6.).
Klos und Hochscheidt scheitern
2. Bundesliga, 28. Spielatg
Ein paar Minuten später, Behrendt prüfte Männel aus der Distanz (8.), Klos kam an der Strafraumgrenze zu Fall (9.), hatten bis dato überforderte Auer die erste Drangphase hinter sich gebracht. Über längere Ballbesitzphasen verschafften sie sich erst einmal Luft, ihre erste wirkliche Chance verbuchten sie - Tempo und Dynamik waren beidseitig zwischenzeitlich raus - nach einer halben Stunde: In der Folge an einen Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte zog Hochscheidt aus der Mitteldistanz ab, Ortega parierte sehenswert (30.). Sehenswert war auch das Solo von Klos, der im Strafraum selbst Männel umkurvte, dann wurde der Winkel aber zu spitz (34.). Ebenso aussichtsreich vergab erneut Hochscheidt im Eins-gegen-eins mit Ortega (36.). So ging es mit 1:0 in die Kabine.
Bielefeld startete auch besser in den zweiten Abschnitt, Aue stand in der Defensive nun aber stabiler. So benötigten die Ostwestfalen diesmal länger - und wieder einmal einen Konter - um erneut Fahrt aufzunehmen. Klos steckte für Yabo durch, der ließ sich aber zu weit abdrängen (56.). Etwas später tauchte Gäste-Stürmer Testroet erstmals so wirklich in Erscheinung, Börner grätschte ihn im Sechzehner souverän ab (66.). Ebenso wichtig sprang Hochscheidt ein, als Clauss nach einem Freistoß halbrechts im Strafraum zum Schuss kam (69.).
Nazarov lässt liegen - Ortega bedient Klos
FCE-Coach Meyer ließ sich lange Zeit, brachte nach 71 Minuten aber dann doch einen neuen Offensiv-Mann. Und Nazarov sollte direkt seine Chance bekommen: Iyohas Maßflanke von der linken Außenbahn köpfte der neue Mann - völlig alleine gelassen - aus sieben Metern aber über den Querbalken (73.). Ein Fehlschuss, der bestraft wurde: Per 80-Meter-Abschlag-Vorlage fand DSC-Schlussmann Ortega Mittelstürmer Klos, der das Kunstleder fein verarbeitete und mit dem nächsten Kontakt im Kasten unterbrachte - 2:0 (77.). Dem FCE war der Zahn damit zum großen Teil gezogen. Krüger, ebenfalls eingewechselt, gelang auf schöne Vorarbeit von Hochscheidt zwar noch der Anschlusstreffer, dieser fiel allerdings zu spät (89.).
Bielefeld, das in die obere Tabellenhälfte springt (Platz neun) gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in St. Pauli. Aue, das wohl noch nicht endgültig mit dem Abstiegskampf abschließen kann, empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) Heidenheim.