Die Qualifikation hatten die Belgier bereits vor dem letzten Spieltag in der Tasche, doch für Domenico Tedesco und seine roten Teufel ging es darum, die ungeschlagene Qualifikation fix zu machen und sich den Gruppensieg zu sichern. Dafür rotierte der deutsche Coach im Vergleich zum 1:0-Testspielsieg gegen Serbien wieder ordentlich durch - lediglich Theate, Mangala und Bakayoko begannen erneut. Während die Wolfsburger Casteels und Vranckx wieder in die Startelf rückten, mussten der Leipziger Openda und Bremens Deman auf der Bank Platz nehmen.
Für Aserbaidschan war derweil klar, dass es maximal zu Platz drei in der Gruppe und damit nicht zur direkten Qualifikation reichen würde. Was in der Mannschaft von Giovanni de Biasi steckt, stellte sie allerdings bereits am Donnerstag beim 3:0 über Schweden eindrucksvoll unter Beweis. Der italienische Trainer musste die gesperrten Mustafazada (Rot) und Sheydaev (Gelb) verzichten und brachte Haqqverdi sowie Eddy. Außerdem begann Emreli für Diniyev.
Theate bleibt auf dem Platz, Eddy nicht
Von dem Auftritt am Donnerstag war bei Aserbaidschan allerdings wenig zu sehen. Die Belgier übernahmen von Beginn an die Kontrolle - und belohnten sich früh. Nach einer Flanke von Doku köpfte Lukaku zur Führung ein (17.). Für einen kurzen Aufreger sorgte kurz darauf auf der Gegenseite Belgiens Innenverteidiger Theate, der seinen Gegenspieler kurz hinter der Mittellinie festhielt. Nach kurzem VAR-Check blieb es jedoch bei Gelb, es hätten wohl noch Teamkollegen eingreifen können (22.).
Unstrittig war kurz darauf der Platzverweis für Aserbaidschan. Nur vier Minuten nachdem Eddy für ein klares Halten gegen Doku Gelb sah (20.), ging der Mittelfeldspieler an der Mittellinie mit offener Sohle gegen Lukaku in den Zweikampf und flog mit Gelb-Rot vom Platz (24.).
EM-Quali Gruppe F, 10. Spieltag
Die Überzahl spielte absolut überlegenen Belgiern weiter in die Karten. Nur zwei Minuten später vollstreckte Lukaku nach Kopfball-Ablage von Castagne zum 2:0 (26.), in der 30. machte der Kapitän dann sogar den Hattrick klar. Diesmal bediente Faes den Stürmer per Flanke, der erneut einnickte - und damit noch nicht genug hatte. Mangala bediente den Römer wenig später und auch sein vierter Versuch der Partie landete - wieder per Kopf - im Netz (37.). Nie zuvor erzielte ein Spieler der belgischen Nationalmannschaft einen Viererpack in nur einer Halbzeit.
Lukaku sichert sich den Torrekord
Der Stürmer kommt damit auf 14 Tore in der EM-Quali, die ihm nicht nur Platz eins der Torjägerliste bescheren, sondern mit denen er auch den bisherigen Rekord des Nordiren Healy und Lewandowski in einer EM-Quali (13) knackt. Zusätzlich baut Lukaku seinen riesigen Vorsprung vor Hazard (33 Tore) als Belgiens Rekordtorschütze mit 83 Toren in 113 Länderspielen weiter aus. Damit ist der Mittelstürmer hinter Cristiano Ronaldo (127) und Ferenc Puskas (84) der dritterfolgreichste Torschütze im Trikot einer europäischen Nationalmannschaft.
Kurz vor der Pause jubelten die Belgier gar erneut, doch in der Entstehung von Castagnes Treffer stand Lukaku einen Schritt im Abseits (45 +2.).
Mit dem Arbeitsnachweis von vier Toren innerhalb von 20 Minuten blieb Lukaku zur zweiten Halbzeit genau wie Vranckx in der Kabine, Openda und Tielemans übernahmen. Die Belgier blieben anschließend weiter absolut spielbestimmend, die letzte Zielstrebigkeit ging ihnen jedoch ab - auch, weil die Gäste sich steigerten. Bakayoko (48.), Openda (65.) oder auch Doku (67./71.) näherten sich zwar an, konnten Magomedaliyev aber nicht überwinden.
Trossard sorgt für den Endstand
In der Schlussphase scheiterte Tielemans zunächst am Pfosten (83.), ein Treffer sollte den Belgiern dann aber doch noch gelingen. Nach einem starken Antritt und Ablage von Doku drückte Trossard die Kugel aus acht Metern zum 5:0-Endstand ins Tor (90.).
Spieldaten
Magomedaliyev - Haqqverdi, Mammadov, Krivotsyuk, Jafarguliyev - Eddy , Emreli , Makhmudov , Isaev , Bayramov - Re. Dadashov
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Roi Baudouin |
Die Belgier bleiben damit in der Qualifikation ungeschlagen und feiern einen Punkt vor Österreich den Sieg in Gruppe F. Für Aserbaidschan bleibt derweil noch die Hoffnung auf die Play-offs, die allerdings nur erreicht werden, sollte Kasachstan am Montag (20.45 Uhr) in Slowenien gewinnen und sich so die direkte Qualifikation sichern.
