Vereinskollegen in spe: Thomas Zdebel und der Leverkusener Simon Rolfes. imago
Zdebels Trumpf ist die Erfahrung. In 189 Bundesligaspielen erzielte der Mittelfeldspieler, der ablösefrei an den Rhein wechselt, acht Tore. Von Genclerbirligi Ankara kam er 2003 zum VfL Bochum. Der Abschied nach fünf Jahren war freilich kein schöner. Dass Zdebel keine Zukunft mehr in Bochum hat, wurde zuletzt überdeutlich. Auf seine Zwangsverbannung in die zweite Mannschaft reagierte er mit scharfen Worten. "Ich fühle mich betrogen und benutzt", erklärte er gegenüber dem kicker.
Zuvor hatte Sportvorstand Thomas Ernst zu dem Vorfall erklärt: "Wir sind immer für offene Worte zu haben, aber man kann nicht einfach sagen, dass der Trainer weg muss." Zdebel bestritt diesen Vorwurf vehement, auch wenn er eigene Fehler einräumte. "Vielleicht habe ich mich etwas ungeschickt verhalten, als ich eigene Dinge angesprochen habe", um jedoch sogleich ein "Intern, wohlgemerkt!" nachzuschieben.
Platz im Kader der Werkself schafft die Ausleihe von Jens Hegeler, der zu Saisonbeginn den Sprung von den A-Junioren zu den Profis schaffte. Drei Bundesligaspiele hat der 20-Jährige bereits vorzuweisen, in dieser Saison kam er in Bochum und in Mönchengladbach jeweils zu Kurzeinsätzen. Der Zweitligist FC Augsburg sicherte sich seine Dienste durch ein Leihgeschäft, das erst am 30. Juni 2010 ausläuft.
Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser nahm zu den Personalentscheidungen auf der vereinseigenen Internetseite Stellung: "Das ist eine strategische Entscheidung. Jens Hegeler wird in Augsburg Spielpraxis bekommen, die er bei uns aufgrund unserer starken Mannschaft sicherlich nicht bekäme. Thomas Zdebel dagegen wird als gestandener Bundesliga-Profi eine sofortige Verstärkung unseres Kaders sein."
