Ajax-Trainer Erik ten Hag wechselte nach dem 2:1-Sieg bei RKC Waalwijk auf zwei Positionen: Huntelaar und Mazraoui mussten für Tagliafico und Alvarez auf der Bank Platz nehmen.
Chelsea-Coach Frank Lampard brachte im Vergleich zum 1:0 gegen Newcastle United einen neuen Akteur: Kovacic rückte in die Startelf, Barkley stand nicht im Aufgebot.
Beide Teams sparten sich nach Anpfiff das obligatorische Abtasten. Sowohl Ajax als auch Chelsea hatten direkt den Vorwärtsgang eingelegt und suchten ihr Heil in der Offensive. Bei den Gästen aus London wurde direkt eine Tendenz für das spätere Spiel deutlich: Über Hudson-Odoi und Mount sowie viel Tempo ging es bevorzugt über den linken Streifen (2.). Auf der Gegenseite probierte es Ajax durch van de Beek (3.) und Veltman (9.) aus der Distanz, auch durch Standards versprühte der letztjährige Halbfinalist durchaus Gefahr (10. van de Beek).
Champions League, Gruppe H
Chelsea wird stärker, bleibt aber zu unpräzise
Peu à peu übernahmen nach rund einer Viertelstunde jedoch die Gäste die Kontrolle. Ajax offenbarte gegen das schnelle Spiel der Lampard-Elf einige Wackler. Mount zwang Onana zu einer Glanzparade (15.), Hudson-Odoi fehlte es sowohl im Abschluss (27.) als auch bei Flanken (34.) an Präzision. Auffällig: Nahezu alle Angriffe fuhren die Blues über links.
Eine Fußspitze im Abseits: Promes' Tor zählt nicht
Nach drückenden 20 Chelsea-Minuten fand Ajax gegen Ende des ersten Durchgangs wieder in die Partie hinein - und wurde aus dem Nichts gefährlich: In der 38. Minute hatte der Großteil der Fans in der "Johan Cruijff ArenA" bereits zum Torjubel angestimmt, nach Ziyechs (unfreiwilliger) Vorlage bugsierte Promes den Ball in die Maschen, stand jedoch bei Ballabgabe, wie der Video-Assistent soufflierte, eine Fußspitze im Abseits.
Nach dem Seitenwechsel hatte weiter Chelsea das Gros an Ballbesitz, viel kam dabei zunächst aber nicht raus. Ajax stand defensiv gut, es fehlte den Niederländern allerdings an Kreativität, um gefährliche Nadelstiche zu setzen. Die legten die Hausherren aber bei Standards an den Tag: Promes servierte einen Eckball, Alvarez kam aus fünf Metern zum Kopfball, doch der Pfosten verhinderte den Einschlag (60.).
Lampard wechselt den Sieg ein
Mit den Ex-Dortmundern Pulisic und Batshuayi hoffte Lampard auf neue Impulse im Angriffsspiel - und sollte damit ein äußerst glückliches Händchen beweisen. Zweitgenannter kam zweimal gefährlich zum Abschluss, doch auch dem Belgier mangelte es noch an der nötigen Präzision (jeweils 73.). Die Blues zogen wieder das Tempo an, wollten den Sieg. Immer wieder zog es Innenverteidiger Tomori mit nach vorne (78./80.), dem 21-Jährigen wollte aber ebensowenig der goldene Treffer gelingen wie Pulisic (81.). Dieser war Batshuayi vorbehalten: Pulisic passte scharf von links in die Mitte, wo der 26-Jährige goldrichtig stand und die Kugel mit Wucht unter die Latte bugsierte - 1:0 für Chelsea (86.).
Anschließend hatte Batshuayi noch die Chance, vorzeitig alles klar zu machen, scheiterte aber an Onana (90.+2). Letztlich brachten die Blues das Ergebnis souverän über die Zeit, fuhren einen wichtigen Sieg im Kampf um das Weiterkommen ein und zogen an Punkten mit den Niederländern gleich.
Für Ajax Amsterdam geht es am Sonntag (16.45 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Feyenoord Rotterdam weiter. Chelsea muss bereits am Samstag (18.30 Uhr) beim FC Burnley antreten.