Aalens Trainer Stefan Ruthenbeck drehte nach der 1:2-Pleite bei Eintracht Braunschweig zweimal am Personalkarussell und brachte Ofusu-Ayeh und Leandro für Kaufmann und Daghfous (beide Bank). Ruthenbecks Pendant Benno Möhlmann musste im Vergleich zum 1:1 gegen Erzgebirge Aue eine personelle Änderung vornehmen: Schlicke ersetzte den gelbgesperrten Beugelsdijk im Abwehrzentrum.
Das Schlusslicht Aalen empfing den Dreizehnten, im Vorfeld hatten beide Seiten einen befreienden Sieg herbeigesehnt - doch auf dem Rasen war erst einmal Vorsicht angesagt. Beide Teams waren hauptsächlich darum bemüht, ihr taktisches Korsett nicht zu lockern und hinten sicher zu stehen.
Mauer Beginn auf beiden Seiten
So ließ der erste Aufreger auch bis zur 21. Minute auf sich warten. Dedic prüfte Bernhardt aus spitzem Winkel, der Keeper konnte den Schuss jedoch abwehren. Statt den Abpraller zu entschärfen, machte Feick das Leder aber wieder heiß und köpfte es dem Angreifer erneut vor die Füße - ohne Folgen.
Dedic schien nun langsam warmzulaufen, sein Fernschuss rang Bernhardt aber kein Eingreifen ab (23.). Die Gäste zeigten den Hauch mehr an Initiative und verzeichneten die einzigen Torannäherungen: Balitsch nickte Bernhardt das Leder in die Arme (25.), Grifos Freistoß aus dem linken Halbfeld fand keinen Abnehmer (33.). Die Möhlmann-Elf zeigte insgesamt etwas mehr, ohne sich jedoch ein Tor zu verdienen. Bei seinem rüden Einsteigen hatte Oumari Glück, nur die Gelbe Karte zu sehen, auch Kruska holte sich den Karton nach wiederholtem Foulspiel ab. Das Aalener Offensivspiel ließ über die komplette Dauer zu Wünschen übrig, ohne ernstzunehmenden Torschuss der Hausherren pfiff Schiedsrichter Arne Aarnink den ersten Durchgang ab.
Der 13. Spieltag
Beide Trainer brachten je einen neuen Mann nach dem Seitenwechsel (Hainault für Barth und Roshi für Engels), ändern sollte sich am mauen Geschehen indes nichts. Zumindest das Bemühen der Aalener wurde nun sichtbar, Sorgenfalten trieben die Angriffsbemühungen dem Frankfurter Schlussmann Klandt aber nicht auf die Stirn.
Möhlmann beweist goldenes Händchen
Die Kräfteverhältnisse blieben die alten, mit dem Unterschied, dass Aalen weiter nach vorn rückte und sich mehr traute. Profit schlug allerdings der Gast daraus, der nun vermehrt Platz für schnelle Gegenstöße vorfand. Joker Roshi brachte den erwünschten Schwung, scheiterte nach Kruskas Steilpass zunächst aber an Bernhardt (65.). Kurz darauf war er kaltschnäuziger: Eine Freistoßvariante über Grifo und Balitsch fand seinen Abnehmer in Roshi, der überlegt zur nicht unverdienten Führung einschob (72.).
Als hätten die Hausherren nur auf dieses Signal gewartet, starteten sie ihre Schlussoffensive und drückten den FSV in dessen Hälfte. Erst fand sich Ofusu-Ayeh vor Klandt wieder, scheiterte aber am Schlussmann (76.). Anschließend klärte der starke Balitsch in letzter Sekunde vor Gjasula (78.). Möhlmanns Schützlinge schienen kurz überrascht ob der plötzlichen Angriffslust der Aalener, überstanden die Drangphase aber schadlos: Auch Ludwigs Kopfball segelte über das Gehäuse (81.). In der Folge fingen sich Balitsch & Co. wieder und brachten den Auswärtsdreier über die Zeit. Aufgrund der insgesamt mutigeren Spielanlage geht der Sieg in Ordnung, die Heimelf begann erst nach dem Rückstand mit dem Offensivspiel. Die Rote Laterne bleibt somit in der Ostalb, die Hessen können erst einmal aufatmen.
Nach der Länderspielpause trifft der VfR Aalen am Freitag, den 21. November, um 18.30 Uhr auswärts auf den VfL Bochum. Tags darauf (13 Uhr) empfängt der FSV Frankfurt den Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig.