Bundesliga

DFB-Schiedsrichterführung offen für Jobtrennung

Sippel über Gedankenspiele und die Rolle von Ex-Profis

DFB-Schiedsrichterführung offen für Jobtrennung

Patzte am zehnten Spieltag als VAR, am elften als Feld-Schiedsrichter - und hatte am zwölften Pause: Daniel Schlager.

Patzte am zehnten Spieltag als VAR, am elften als Feld-Schiedsrichter - und hatte am zwölften Pause: Daniel Schlager. IMAGO/Krieger

Nach der Aufregung der vergangenen beiden Spieltage hatte Daniel Schlager an diesem Wochenende Pause. Der Schiedsrichter hatte am neunten Spieltag als VAR nicht eingegriffen, als Vincenzo Grifo ein rotwürdiges, aber nur mit Gelb bestraftes Foul begangenen hatte und so noch Freiburgs Matchwinner gegen Bochum werden konnte, und hatte am elften Spieltag als Referee auf dem Feld Augsburgs Mads Petersen für seinen folgenschweren Tritt gegen Wolfsburgs Kevin Wimmer mit Gelb davonkommen lassen.

Man solle nun nicht an der grundsätzlichen Qualität der Schiedsrichter zweifeln, bat Peter Sippel, Sportlicher Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter, am Sonntag im "Sport1-Doppelpass" und stieß lieber eine andere Debatte an: Wie sinnvoll ist es, dass Schiedsrichter regelmäßig zwischen dem Job auf dem Platz und dem im Kölner Keller hin- und herwechseln?

"Es waren zwei verschiedene Rollen" bei Schlager, so Sippel. "Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob wir uns auf eine Rolle fokussieren." Vielleicht sollte man lieber "Spezialisten schaffen, wobei wir schon auch feststellen, dass die Jungs und Mädels, die nur im VAC (Video-Assist-Center, Anm. d. Red.) sind, ein Stück weit die Bindung aufs Feld verlieren, wenn sie nicht mehr so häufig aktiv sind." Noch habe man "nicht zu hundert Prozent den Weg gefunden", räumte er ein.

Schon jetzt gibt es Ex-Profis im Kölner Keller

Oder wäre die schon seit langem mal mehr, mal weniger laut geforderte Einbindung von Ex-Profis ein Ansatz zur Verbesserung? Schon jetzt habe Jochen Drees, der VAR-Projektleiter beim DFB "eine Gruppe mit ehemaligen Profis zusammen, mit denen wir regelmäßig Spielszenen analysieren", berichtete Sippel. "Wir haben auch Trainer und ehemalige Spieler auf unsere Trainingslager eingeladen. Wir öffnen uns diesbezüglich."

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Sogar im Kölner Keller waren jene Ex-Profis, deren Identität Sippel nicht preisgeben wollte, bereits präsent, wenn auch in einer Beobachterrolle. Sippel: "Es gibt Leute, die schon mal dabei sind, die Prozesse anschauen, die im Hintergrund analysieren, wie der Input war, was vielleicht als Impuls gefehlt hat."

jpe