FSV-Coach Ziegner rotierte nach der 0:3-Niederlage gegen Wehen Wiesbaden kräftig: Miatke, Lange, Sorge, Bär, Frick und Nietfeld ersetzten Berger, Paul, Könnecke, Schlicht, Zimmermann und König.
Beim HSV erhielt Angreifer Wood von Trainer Bruno Labbadia den Vorzug vor Lasogga. Kostic, teuerster Neuzugang der Klubgeschichte, spielte ebenfalls von Beginn an und bearbeitete die linke Seite im Mittelfeld.
Der Bundesligist war bei der Stadioneröffnung des Stadion Zwickau von Beginn an um Dominanz bemüht. So feuerten die Rothosen durch Müller nach genau einer Minute schon den ersten Torschuss ab.
Die Angriffe der Hamburger kamen vor allem in der Anfangsphase schier ausschließlich über die linke Seite. Kostic und Linksverteidiger Ostrzolek schoben mit viel Druck an, um tief in der gegnerischen Hälfte gefährliche Flanken zu schlagen. Zum schnellen Erfolg führte dieses Rezept aber nicht.
HSV: Viel Druck, kein Ertrag
Der stark in die Defensive gedrückte Drittligist aus Zwickau bildete bei Ballbesitz HSV zwei Viererketten vor dem eigenen Strafraum und machte damit die Räume sehr eng für den Gegner. In der Zweikampfführung hatten die Westsachsen anfangs Probleme, sich auf die kleinliche Linie von Schiedsrichter Robert Kempter einzulassen. Gleich drei Zwickauer (Wachsmuth, Gebers, Miatke) sahen in den ersten 23 Minuten Gelb.
DFB-Pokal, 1. Runde
Bis auf eine kurze Verschnaufpause blieb der HSV auch bis zum Pausenpfiff die dominante Mannschaft mit deutlich mehr Ballbesitz (74 Prozent) und einem klaren Übergewicht bei den Torschüssen (9:1). Doch richtig gefährlich wurde es nur selten: Nach einer eigentlich harmlosen Müller-Flanke köpfte der Zwickauer Göbel an den eigenen Pfosten, ehe Gregoritsch im Nachschuss an Brinkies scheiterte (36.). In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wehrte der FSV-Keeper einen Sakai-Schuss aus spitzem Winkel mit den Füßen ab (45.+1).
In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer plötzlich ein anderes Bild, denn Zwickau trat plötzlich viel mutiger auf, wenngleich gefährliche Abschlüsse fehlten. Der HSV zeigte sich beeindruckt: Beim Dino passte in der direkten Phase nach Wiederbeginn nicht mehr so viel zusammen.
Halilovic ist sofort zur Stelle
Dem Tempo-Dribbling folgt der genaue Abschluss: Alen Halilovic trifft zum 1:0 für den HSV. Getty Images
Nach einer Stunde standen die ersten Wechsel auf dem Plan. Für Zwickau kam Schlicht (61.), beim HSV Neuzugang Halilovic neu ins Spiel (62.). Und gerade die Einwechslung des Kroaten sollte sich nicht einmal zehn Minuten später schon auszahlen. Halilovic erzwang einen Zwickauer Ballverlust und vollendete anschließend mit einem sehenswerten Schlenzer ins linke Eck zur Hamburger Führung (70.). Es war sogleich auch ein Tor für die Geschichtsbücher, schoss Halilovic das erste Tor im neu eingeweihten Stadion Zwickau.
Der Treffer hatte sich aufgrund der zweiten 45 Minuten nicht gerade angedeutet, brachte den Favoriten aber dennoch auf die Siegerstraße. Nur wenige Momente später hätten Wood und Gregoritsch sogar nachlegen können, doch der Amerikaner traf den Pfosten, der Österreicher scheiterte im Nachschuss an Brinkies (75.).
So blieb der Drittligist vorerst noch im Rennen und warf auch alles nach vorne. Mit Zimmermann setzte Ziegner von der Seitenlinie aus ein Zeichen und stellte wieder auf einen Zwei-Mann-Sturm um. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte aber Kapitän Wachsmuth, der nach einem Freistoß am langen Pfosten lauerte. Adler in Personalunion mit Sakai retteten aber (79.). Ansonsten konnte Adler nicht mehr in Bedrängnis gebracht werden, sodass der HSV die erste Pokalrunde mit Hängen und Würgen überstand.
Im Pokal ist für Zwickau Schluss, dafür geht es am Samstag (14 Uhr) in der 3. Liga in Kiel weiter. Der HSV spielt zum Bundesliga-Auftakt ebenfalls am Samstag (15.30 Uhr) zuhause gegen den FC Ingolstadt.