2. Bundesliga

Fürths Zorniger weiß, wie er dem HSV wehtun kann

Fürth hat "Selbstsicherheit in den zwei Spielen entwickelt"

Zorniger weiß, wie er dem HSV wehtun kann

Fürths neuer Trainer Alexander Zorniger feierte einen Einstand nach Maß.

Fürths neuer Trainer Alexander Zorniger feierte einen Einstand nach Maß. IMAGO/Zink

Nach den Erfolgen gegen die Abstiegskampfkonkurrenten Bielefeld und Braunschweig (jeweils 1:0) wartet auf den Bundesligaabsteiger mit dem HSV nun allerdings ein ganz anderes Kaliber. Die Hamburger kommen als Tabellenzweiter in den Ronhof und haben mit 31 Zählern bereits fast doppelt so viele Punkte wie das Kleeblatt (16) gesammelt.

Das Risiko im Aufbauspiel ist ein Schlüssel, um ihnen wehzutun, definitiv.

Alexander Zorniger

"Der HSV ist einer der drei, vier größten Namen in der Liga", bekannte Fürths Trainer Alexander Zorniger zu Beginn der Pressekonferenz am Dienstag und lobte die "attraktive Spielweise, viel Geschwindigkeit und fußballerische Qualität" des Gegners, bei dem der 55-Jährige allerdings auch einen Schwachpunkt ausgemacht hat: "Das Risiko im Aufbauspiel ist ein Schlüssel, um ihnen wehzutun, definitiv." Sein Ansatz: "Wir können nicht nur sagen: Wir verteidigen das wieder alles weg, weil sie dafür einfach zu viel Qualität haben im letzten Drittel, sondern es gibt sicherlich auch die Möglichkeit, das Ganze wie auch schon gegen Braunschweig mit ein paar ganz guten Aktionen im hohen Pressing anzugehen, da müssen wir eine gute Balance finden."

"Überragend und sogar ein bisschen darüber"

Beim jüngsten Auswärtssieg am vergangenen Sonntag bei der Eintracht haperte es mit dieser noch ein wenig. So sehr die Spielvereinigung in der ersten Hälfte mit dem Ball überzeugte (Zorniger: "Für das Level, das wir gerade haben, fand ich es überragend und sogar ein bisschen darüber"), so sehr musste sie nach dem Seitenwechsel fast ausschließlich nur noch gegen den Ball arbeiten. Bei allen selbstkritischen Tönen diesbezüglich strich Zorniger, dessen Einstand in Fürth mit zwei Siegen nicht besser hätte sein können, aber das Positive heraus: "Wir verteidigen gut: Wir haben in drei Halbzeiten - in beiden gegen Bielefeld und in der ersten gegen Braunschweig - keine einzige klare Torchance zugelassen. Die Mannschaft hat aus dem Bielefeld-Spiel mitgenommen, dass sie ein 1:0 ohne Probleme verteidigen kann, sie hat also eine Selbstsicherheit in den zwei Spielen entwickelt."

Neue defensive Stabilität

Eine, die sich nun auch im Duell mit dem Favoriten aus der Hansestadt auf dem Platz widerspiegeln soll. Zorniger baut dabei nicht nur auf das gegen die Arminia und bei der Eintracht beeindruckende Lauf- und Sprintpensum seiner Mannschaft, sondern auch auf die Unterstützung der Fans: "Gegen Bielefeld waren fast 9500 Zuschauer da und haben für richtig gute Stimmung gesorgt. Bei knapp 12.500 verkauften Karten freue ich mich jetzt schon, was morgen Abend los ist." Auch gegen den HSV soll die neu gewonnene defensive Stabilität zum Tragen kommen. Was der SpVgg inklusive des Erstrunden-Pokal-Aus bei den Stuttgarter Kickers in dieser Saison in den 14 Pflichtspielen vor Zorniger kein einziges Mal gelungen war, klappte unter dem gebürtigen Schwaben auf Anhieb zweimal vorzüglich: ohne Gegentor zu bleiben.

Geholfen hat dabei vor allem auch die Umstellung in der Abwehr von der Vierer- auf eine Dreier-/Fünferkette. Taktisch gesehen, dürfte Zorniger diese auch am Mittwochabend beibehalten, personell aber schließt er Veränderungen nicht aus, obwohl er mit zweimal derselben Startelf zuletzt sechs Punkte holte. Der Grund: die Belastungssteuerung in der englischen Woche, die für Fürth an diesem Sonntag in Darmstadt endet, mit drei Spielen in sieben Tagen.

Pause für Meyerhöfer?

Als möglichen Kandidaten nennt der Trainer Marco Meyerhöfer. Der 26-Jährige ist nach seinem im April dieses Jahres erlittenen Knöchelbruch unter Zorniger zwar wieder direkt auf der rechten defensiven Außenbahn gesetzt, war aber zuvor fast ein halbes Jahr ohne Pflichtspielpraxis. "Er kommt aus einer längeren schweren Verletzung raus, da geht es dann nicht nur darum, wie er das rein physiologisch wegsteckt in Bezug auf seine Ausdauer-Leistungsfähigkeit, sondern auch darum, was wir denken, was jetzt gut ist für den Jungen, damit wir ihn möglichst gut in die Winterpause reinkriegen", erklärt Zorniger.

Mit Simon Asta hat der Chefcoach adäquaten Ersatz in der Hinterhand. "Wir haben mit Simon einen Spieler, der das davor die ganze Runde sehr stark gespielt hat", lobt Zorniger und führt aus: "Er ist einer der schnellsten Spieler der Liga, einer mit den meisten Sprints, also genau das, was wir auch brauchen." Um auch gegen den HSV weiter in der Erfolgsspur zu bleiben

Fabian Istel

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