Gelingt dem VfB im Rückspiel noch der große Wurf? Jens Lehmann jedenfalls hielt, was zu halten war. picture alliance
Für St. Petersburg war es der erste Auftritt im Jahr 2009, da sich die russische Liga noch in der Winterpause befindet. Neben Topstar Arshavin, der Zenit Richtung Arsenal verließ, fehlte dem Titelverteidiger mit Dominguez ein weiterer Stürmer. Der Argentinier wurde von Coach Dick Advocaat aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader geworfen. Dafür stand mit Huszti, der von Hannover 96 kam, ein altbekanntes Gesicht aus der Bundesliga in der Startelf.
Beim VfB Stuttgart wechselte Trainer Markus Babbel nach dem 3:3 in Hannover zweimal. Osorio ersetzte Träsch, der wiedergenesene Khedira (nach Oberschenkelproblemen) kam für Simak in die Mannschaft.
Im Eisschrank von St. Petersburg benötigte Zenit keine zwei Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Russen kombinierten schnell und brachten so Semshov im Strafraum in ausgezeichnete Schussposition. Lehmann reagierte zwar glänzend, ließ die Kugel aber in die Mitte abprallen, wo Huszti zur Stelle war und dem VfB die kalte Dusche verpasste (2.). St. Petersburg kam mit den katastrophalen Platzverhältnissen auch danach besser zurecht und kombinierte gefällig.
Erst nach knapp zehn Minuten gelang es den Schwaben, etwas Ruhe ins Spiel zu bringen und selbst bis zum Strafraum vorzudringen. Hitzlsperger bot sich die erste ernsthafte Chance per Freistoß, er jagte das Leder aber in die Mauer (10.). Wenig später hatte der VfB dann jedoch Erfolg. Shirokov passte den Ball im Spielaufbau Gomez in die Füße, der Fahrt aufnahm, Shirokov am Strafraum aussteigen ließ und mit links aus 16 Metern ins rechte untere Eck traf (15.).
Die Babbel-Elf war nun endgültig drin in der Partie, stand defensiv besser und setzte auch offensiv Akzente. So gelang es den Schwaben in der jetzt ausgeglichenen Begegnung immer wieder vorzüglich, schnell von Abwehr auf Angriff umzuschalten und die im Rückwärtsgang teilweise behäbig wirkenden Hausherren zu überlaufen. Einzig große Möglichkeiten sprangen dabei nicht heraus. Dies galt allerdings auch für die Gegenseite. Zenit fand kaum ein Mittel, die gut organisierte Stuttgarter Hintermannschaft auszuhebeln. So blieben ein harmloser Tymoshchuk-Freistoß (37.) und Hitzlspergers Versuch aus der zweiten Reihe (45.) vorerst die größten Gelegenheiten, ehe Tymoshchuk in der Nachspielzeit seine Extraklasse unter Beweis stellte. Er hämmerte einen von Anyukov zurückgelegten Ball vom rechten Strafraumeck aus in den kurzen Torwinkel (45.+3).
UEFA-Cup, Zwischenrunde
Der Beginn des zweiten Abschnitts hatte es in sich. St. Petersburg baute Druck auf, Stuttgart lauerte auf Konter. Folglich kamen beide Teams zu Chancen. Während Gomez (47.) und Marica (50.) an Malafeev scheiterten, hatte der VfB auf der Gegenseite Glück, dass Semshov aus kurzer Torentfernung den am Boden liegenden Pogrebnyak anschoss (47.). Danach konnten sich die Schwaben bei Lehmann bedanken, dass es aus ihrer Sicht nicht 1:3 hieß. Erst parierte der Ex-Nationalkeeper ausgezeichnet gegen Zyryanov (52.), ehe er auch den Versuch von Pogrebnyak entschärfte (57.).
Zenit wollte eine bessere Ausgangslage für das Rückspiel, blieb weiter im Vorwärtsgang und hielt den Druck stetig hoch. Die Babbel-Elf schaffte kaum noch Entlastung und hatte alle Hände voll zu tun, die Russen vom eigenen Tor fernzuhalten. dies gelang nicht immer. So hätte erneut Pogrebnyak auf 3:1 stellen können, setzte den Ball aus neun Metern aber rechts neben Lehmanns Gehäuse (76.). Lehmann rettet gegen den auf ihn zueilenden Huszti (82.).
In der Schlussphase tat sich dann lange Zeit wenig, ehe Gomez plötzlich im Strafraum auftauchte, aus sieben Metern aber nur Malafeevs Fuß traf (89.).
Das Rückspiel in Stuttgart findet am 26. Februar statt. Zenit muss dabei auf Tymoshchuk und Sirl verzichten, die beide Gelb-gesperrt fehlen werden. In der Liga muss St. Petersburg zum Auftakt Mitte März bei Spartak Moskau antreten, Stuttgart erwartet am kommenden Samstag Hoffenheim zum Derby.