Würzburgs Trainer Bernhard Trares setzte auf die Startelf, die schon beim 0:1 in Kiel begonnen hatte.
HSV-Coach Daniel Thioune dagegen tauschte im Vergleich zum 0:0 gegen Greuther Fürth zweimal Personal: Ambrosius (Gelbsperre) und Jatta (Bank) wurden von Onana und Narey vertreten.
Kittel trifft den Pfosten
Hamburg hatte zu Beginn viel Ballbesitz, in einer neuen Grundformation - einer Art 3-4-2-1 - aber nur wenige zwingende Ideen. Trotzdem schoss Kittel den Spitzenreiter in der zehnten Minute beinahe in Front, sein direkter Freistoß klatschte an den Pfosten.
Ein Weckruf für das Schlusslicht aus Würzburg, das minütlich mutiger und offensiver wurde. In der Umschaltbewegung kamen die Kickers auch zu Chancen: Haseks ersten Versuch aus 18 Metern fischte Ulreich noch aus dem Eck (17.), sein zweiter saß - 1:0 für die Trares-Elf (19.).
Douglas lauert und trifft
Die Führung ließ das Spiel endgültig kippen, Würzburg hatte nun Oberwasser. Mit konzentrierter Verteidigung, auch nach vorne, beschäftigten die Kickers einen ideenlosen HSV - und bestraften ihn ein zweites Mal: Pieringer, der kurz zuvor an Ulreich gescheitert war (28.), konnte Hägeles Flanke nicht kontrollieren, doch hinter ihm lauerte Douglas, der wuchtig ins lange Eck traf (30.).
Der 22. Spieltag
Auch den zweiten Abschnitt gingen die Rothosen aus Hamburg dominant an, diesmal allerdings zielstrebiger. Der eingewechselte Wintzheimer prüfte Bonmann aus 16 Metern (49.), Leibolds tückische Schussflanke klärte Strohdiek (53.). Just in dieser Phase, in der der Hamburger Anschlusstreffer durchaus in der Luft lag, ließen die Gäste am eigenen Strafraum Sontheimer zu viel Platz, der sich bedankte und den Ball flach ins lange Eck schoss - 3:0 für Würzburg (54.)!
Dudziak meldet den HSV zurück - dann stechen zwei Joker
Die Sensation nahm Konturen an, weil der FWK weiterhin aktiv verwaltete und dem HSV partout nichts einfallen wollte. Würzburg liebäugelte mit dem vierten Treffer, Munsy prüfte aus der zweiten Reihe Ulreich (66.). Doch stattdessen meldete sich die Thioune-Elf zurück: Terodde legte clever für Dudziak ab, der aus zehn Metern sehenswert einschoss (72.).
Die große Aufholjagd schien auch jetzt nicht eingeläutet zu werden, dafür veränderte sich zu wenig an der Statik des Spiels. Lotric verpasste sogar das 4:1 (78.) - doch dann stachen zwei Joker spät: Der eingewechselte Vagnoman legte eine Flanke zum eingewechselten Wood quer, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Nur noch 3:2 (89.). Anschließend passierte allerdings nicht mehr viel - mit Ausnahme der Gelb-Roten-Karte für Hamburgs Onana (90.).
Würzburg, das bis auf fünf Punkte an Rang 16 heranrückt, muss am Samstag (13 Uhr) in Bochum ran. Der Hamburger SV, den Kiel oder Fürth noch überholen könnten, gastiert am Montag (20.30 Uhr) zum Stadtderby beim FC St. Pauli.