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WSG beendet facettenreiche Saison ohne Europacup-Wunder

Trotzdem überwiegt der Stolz

WSG beendet facettenreiche Saison ohne Europacup-Wunder

Thomas Silberberger blickt auf eine erfolgreiche Spielzeit zurück.

Thomas Silberberger blickt auf eine erfolgreiche Spielzeit zurück. GEPA pictures

Am Ende musste die WSG Tirol die Träume um die ersten Europacup-Teilnahme wieder begraben. Nach dem überzeugenden 2:1-Sieg im Halbfinale des Europacup-Play-offs gegen den LASK musste man sich in den beiden folgenden Endspielen im Duell mit dem SK Rapid geschlagen geben und verpasste es, erstmalig in der Vereinsgeschichte an einem internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Nach der 1:2-Heimniederlage im Hinspiel, gelang der Truppe von Thomas Silberberger im Rückspiel nicht das benötigte "Wunder" und man musste auch in Wien-Hütteldorf mit 0:2 den Kürzeren ziehen. "Heute habe ich aber einen richtig lässigen Auftritt von meiner Mannschaft gesehen. Dass wir die Sensation nicht geschafft haben, daran sind wir selber schuld", fasst es der Cheftrainer der WSG bei "Sky" kurz und knapp zusammen.

Europacup-Play-off-Finale

Trotz eines durchaus ansprechenden Auftritts gegen die "Grün-Weißen" aus der Bundeshauptstadt standen die Wattener am Ende mit leeren Händen da, vor allem aufgrund einer mangelnden Effizienz in der Offensive. "Aus meiner Sicht haben wir ein Topspiel gemacht. In der zweiten Halbzeit waren wir phasenweise drückend überlegen, da haben wir zwei, drei Sitzer gehabt, aber leider nicht gemacht. Zum Schluss, wo wir dann All-In gegangen sind, haben wir noch das 2:0 bekommen", so Silberberger, der mit Angreifer Giacomo Vrioni aber dennoch den Torschützenkönig (19 Treffer ex aequo mit Karim Adeyemi) in seinen eigenen Reihen stellt. "Der Giacomo hat zum Schluss, wie die gesamte Mannschaft, den Turbo gezündet und hat sich auch den Titel verdient."

Mit seinen 19 Treffern übertraf der Italo-Albaner am Ende sogar die bisherige Bestmarke von Ex-Stürmer Nikolai Baden Frederiksen (18) und sorgte damit für einen neuen Vereinsrekord eines WSG-Profis. Trotzdem muss man die Juventus-Leihgabe mit einem großen weinenden Auge nach einem Jahr bereits wieder ziehen lassen, Thomas Silberberger blickt aber bereits voraus und hofft auf den nächsten hungrigen Profi für die kommende Saison: "Vielleicht kommt nächstes Jahr der nächste Wahnsinnige aus Turin und schießt noch mehr Tore."

Die kicker-Elf der Saison 2021/22

WSG blickt zufrieden zurück

Obwohl man die historische Chance auf die erste Europacup-Teilnahme nicht nutzen konnte, wird im Westen Österreichs kein Trübsal geblasen. Mit dem überraschenden Gruppensieg im unteren Play-off, dem frühzeitigen Fixieren des Klassenerhalts und dem Einzug bis ins Finale des Europacup-Play-offs kann Silberberger mit seiner Mannschaft auf ein erfolgreiches Spieljahr 2021/22 zurückblicken. "Wir hatten diese Saison extrem viele Facetten. Vom Tabellenletzten, super Spiele, katastrophale Spiele, wir haben immer die Ruhe bewahrt. Aus dieser Ruhe haben wir dann extrem früh Kraft für die Quali-Gruppe gezogen. Zum Schluss waren wir dann in den letzten sieben bis acht Wochen in absoluter Topverfassung. Heuer war es eine extrem schwierige Saison, aber wir haben fast eine gleich gute Saison wie letztes Jahr hingelegt."

Mit 28 Zählern holte man mehr wie im vergangenen Jahr, obwohl man sich damals für die Meistergruppe qualifizierte. Mit 58 Gegentoren erhielt man auch weniger als im Vorjahr (60), nur bei den Toren war man damals etwas effizienter (53 zu 46 heuer). Von den gesammelten Siegen war man mit jeweils zehn Erfolgen gleich erfolgreich wie 2020/21. Auch deshalb ist Abwehrroutinier Fabian Koch, der beim Spiel gegen Rapid sein 289. und zugleich letztes Bundesligaspiel absolvierte und nach dieser Saison seine aktive Profikarriere beenden wird, zufrieden: "Über die Saison hinweg hatten wir auch schwierige Zeiten. Zum Schluss haben wir noch gezeigt, was in uns steckt und haben uns noch gefunden. Im Großen und Ganzen ist es eine großartige Saison gewesen."

ma